- Der gestürzte sudanesische Präsident Omar al-Baschir soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft schon bald wegen Korruption vor Gericht gestellt werden.
- Zunächst müsse jedoch eine Widerspruchs-Frist von einer Woche ablaufen, sagte der Chefankläger in Khartum.
- Zudem seien Strafverfahren wegen Korruption gegen 41 weitere frühere Regierungs- und Behördenmitarbeiter eröffnet worden.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird Omar al-Baschir Korruption während seiner 30 Jahre dauernden autokratischen Herrschaft vorgeworfen. Er soll zudem wegen des Verdachts der Geldwäscherei und Finanzierung von Terrorismus verhört werden.
Nach monatelangen Protesten war al-Baschir im April vom Militär gestürzt worden. Bereits im Mai wurde er im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod von Demonstranten angeklagt.
Militärrat regiert seit dem Sturz
Seit al-Baschirs Sturz regiert ein Militärrat das Land in einer Übergangszeit bis zur Wahl. Anfang Juni stürmten Sicherheitskräfte ein seit Dezember bestehendes Protestlager der Opposition in Khartum, die verlangt, dass eine zivile Regierung den Sudan in die Demokratie führt.
Nach Angaben der Militärregierung kamen beim Sturm auf das Lager rund 60 Menschen ums Leben, die Opposition sprach von über 100 Todesopfern.