- Im Irak sind bei Protesten gegen die Regierung mindestens 28 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.
- Sicherheitskräfte schossen in der Stadt Nassirija auf Demonstranten, die sich an einer Brücke versammeln wollten. Dabei starben mindestens 24 Menschen.
- In der Nacht auf Donnerstag hatten Demonstrierende im Süden des Landes ein iranisches Konsulat gestürmt und das Gebäude angezündet. Mehrere Personen kamen ums Leben.
Vier weitere Personen seien in der Hauptstadt Bagdad getötet worden, als Sicherheitskräfte mit scharfer Munition auf Demonstranten nahe einer Brücke am Tigris schossen.
Regierungsfeindliche Demonstranten im Irak hatten am Mittwoch das iranische Konsulat in Nadschaf in Brand gesetzt. Nachrichtenagenturen berichten von acht Toten. Teheran forderte von Bagdad «entschiedenes, effektives» Vorgehen gegen die «Aggressoren», wie ein iranischer Aussenamtssprecher sagte.
Seit Beginn der Proteste gegen die als korrupt und unfähig empfundenen politischen Eliten wurden innerhalb von zwei Monaten in Bagdad und anderen Städten im Südirak bereits mehr als 360 Menschen getötet und 15'000 verletzt. Der Protest richtet sich auch gegen den Iran, dem die Demonstranten vorwerfen, die Regierung in Bagdad zu stützen.
Krisen-Zentren
Die Regierung richtete nach Militärangaben sogenannte Krisen-Zentren von Militär und Zivilverwaltung in den Provinzen ein, um der zunehmenden Unruhe in der Bevölkerung Herr zu werden. Der Erklärung des Militärs zufolge sollen diese Zentren von den Provinzgouverneuren geleitet werden.
Führende Militärangehörige würden als Mitglieder bestimmt und sollten die Kontrolle über Militär und Sicherheitskräfte in jeder Provinz übernehmen.