- Am frühen Morgen attackierte die israelische Luftwaffe erneut Ziele im Gazastreifen.
- Nach mehreren Stunden Unterbrechung feuerten militante Palästinenser weitere Raketen auf israelische Ortschaften. Dabei sind mindestens zwei Personen ums Leben gekommen.
- Zwei Grenzübergänge zum Gazastreifen sind nach ihrer vorübergehenden Öffnung unter Beschuss durch militante Palästinenser geraten.
- Deutschland stellt für humanitäre Hilfe im Gazastreifen rund 40 Millionen Euro zur Verfügung.
Am Dienstag schlugen in zwei Gebäude in Gaza-Stadt Raketen ein und dichter Rauch stieg auf. Auch militante Palästinenser feuerten wieder Raketen aus dem Küstengebiet ab.
Die gegenseitigen Angriffe dauern damit trotz internationalen Forderungen nach einer Waffenruhe nun den neunten Tag in Folge an. In der Nacht schien es aber auf beiden Seiten ruhiger gewesen zu sein als in den vorangegangenen Nächten.
Nach mehreren Stunden Unterbrechung haben militante Palästinenser im Gazastreifen am Dienstagmittag erneut Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert.
Zwei ausländische Arbeiter getötet
Raketenalarm gab es den Angaben zufolge in den Orten an der Grenze zum Gazastreifen sowie in der Küstenstadt Aschkelon. Ein Angriff tötete zwei thailändische Arbeiter in einer Verpackungsanlage im Süden Israels. Weitere sieben Menschen wurden gemäss der Hilfsorganisation «Magen David Adom» bei den Angriffen verletzt.
Im Bereich von Kerem Schalom, dem einzigen Warenübergang in das Küstengebiet, gab es am Mittag Raketenalarm. In der Nähe des Erez-Übergangs für Personen wurde nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat bei einem Mörsergranatenbeschuss leicht verletzt.
Nach Angaben von Sanitätern wurde der 19-Jährige in ein Spital gebracht. Raed Fattouh, der auf der palästinensischen Seite für die Koordinierung von Warentransporten mit Israel zuständig ist, teilte mit, Kerem Schalom und Erez sollten bis 17:00 Uhr Ortszeit geöffnet bleiben.
Grenzübergang nach Beschuss geschlossen
Über Erez solle auch die Ein- und Ausreise ausländischer Repräsentanten ermöglicht werden, hiess es. Für ausländische Journalisten war der Übergang kurz nach Beginn der jüngsten Eskalation geschlossen worden.
Über Kerem Schalom wurden nach Angaben der zuständigen israelischen Behörde am Dienstag Treibstoff, humanitäre Hilfsgüter und Tierfutter in das Palästinensergebiet gebracht. Nach dem Mörsergranatenbeschuss des Warenübergangs sei jedoch entschieden worden, diesen wieder zu schliessen. Ein Teil der Lastwagen sei daher ausserhalb des Gazastreifens geblieben.
Deutschland verspricht humanitäre Hilfe
Deutschland stellt für humanitäre Hilfe im Gazastreifen rund 40 Millionen Euro zur Verfügung. Das kündigte Bundesaussenminister Heiko Maas am Dienstag am Rande einer EU-Videokonferenz zur jüngsten Eskalation des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern an. Es sei gut, dass Israel den Grenzübergang für den humanitären Warenverkehr nach Gaza nach einer Woche wieder geöffnet habe, sagte Maas.
In der Diskussion um eine mögliche Rolle der EU in den Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des Konflikts sprach sich Maas für ein gemeinsames Engagement mit anderen Akteuren aus. «Ein Baustein, wie sich die EU einbringen kann, ist das Nahost-Quartett, welches nun wieder aktiv ist», sagte er mit Blick auf die Gruppe aus den USA, Russland, den Vereinten Nationen und der EU.