- Mit «Starship» ist das grösste bisher gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte am Donnerstag erstmals zu einem kurzen Testflug gestartet
- Etwas über drei Minuten nach dem Start detonierte die Rakete aber, wie Live-Aufnahmen zeigten. Laut SpaceX wurde nach Problemen ein Flugabbruchsystem aktiviert.
- Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk bewertete den Test trotzdem als Erfolg.
- Bereits am vergangenen Montag hätte die Maschine abheben sollen. Doch der Start wurde kurzfristig verschoben.
Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX bewertete den Test trotzdem als Erfolg, wie auf Twitter zu lesen ist. Man sprach von einem «schnellen ungeplanten Auseinanderbrechen vor der Stufentrennung». «Teams werden weiterhin Daten auswerten und auf unseren nächsten Flugtest hinarbeiten», fügte das Unternehmen von Technologie-Milliardär Elon Musk hinzu.
Mit ihren 120 Metern ist Starship fast so hoch wie der Zürcher Prime Tower. Mit der schlanken Edelstahl-Rakete will SpaceX in Zukunft Passagierinnen und Passagiere zum Mars fliegen. Die Rakete ist für Elon Musk «so inspirierend wie nichts anderes», wie er an einer früheren Pressekonferenz sagte.
Wenn Starship einmal fliegt, wäre sie die stärkste Rakete weltweit, die in den Weltraum vorgedrungen ist. Sie ist gerade doppelt so stark wie die neue Mondrakete der Nasa. Für den nötigen Schub sorgen kleine, dafür zahlreiche Triebwerke – befeuert von einem Treibstoffmix, der nebst Flüssigsauerstoff erstmals flüssiges Methan enthält. Methan verursacht weniger Russ als etwa Kerosin – was ins Gewicht fällt, wenn die Triebwerke mehrmals eingesetzt werden sollen.
«Die ganze Rakete ist voll wiederverwendbar. Das heisst, der untere Teil und erstmals auch die Oberstufe mit dem Raumschiff können wieder landen und neu starten.» Diese Hauptinnovation am Starship, so der Raketenexperte Holger Wentscher von Beyond Gravity, werde die Transportkosten in den Erdorbit noch deutlich weiter senken, als dies bereits mit den kleineren Falcon-9-Raketen geschehen sei.
Das Angebot für Weltraumflüge dürfte also günstiger werden und die Nachfrage ankurbeln, etwa nach Satelliten-Transporten. Auch zahlungskräftige Touristen und Touristinnen soll das Sternenschiff vermehrt ins All bringen.