- Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat als erste weltweit eine Zulassung für einen weiterentwickelten Impfstoff erteilt, der gegen verschiedene Varianten des Coronavirus wirkt.
- Der Impfstoff soll im Herbst als Booster zur Verfügung stehen.
- Für die Schweiz hat Moderna die Zulassung des weiterentwickelten Impfstoffs bei Swissmedic Ende Juni beantragt.
Wie das Gesundheitsministerium in London mitteilt, schützt der vom US-Pharmaunternehmen Moderna weiterentwickelte Impfstoff mit dem Namen «Spikevax bivalent Original/Omicron» sowohl gegen das ursprüngliche Coronavirus als auch gegen Omikron. Der Impfstoff biete eine gute Immunreaktion sowohl gegen die Omikron-Subvariante BA.1 als auch gegen das Virus, wie es 2020 im Umlauf war, heisst es in der Mitteilung.
Zudem habe eine Forschungsanalyse gezeigt, dass der Impfstoff auch gegen die aktuell kursierenden Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 Wirkung zeige. Die Nebenwirkungen seien mild, so wie bei dem ersten Moderna-Impfstoff. Ernste Sicherheitsbedenken gebe es keine.
Nach Angaben von Moderna zeigen Studiendaten, dass der Antikörperspiegel bei mit dem angepasste Booster geimpften Personen 1.69-Mal höher ist, als bei denjenigen, die den ursprünglichen Impfstoff als Booster erhielten. Allerdings bleibt der Zusammenhang zwischen Antikörperspiegel und der Wirksamkeit gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung unklar.
Zulassung wird auch in der EU erwartet
MHRA-Chefin June Raine bezeichnete den Booster-Impfstoff als «geschärftes Werkzeug in unserem Arsenal, um uns gegen diese Krankheit, die sich weiterentwickelt, zu schützen». Der Impfstoff soll im Herbst als Booster zur Verfügung stehen. Alle über 50-Jährigen und bestimmte Risikogruppen sollen in Grossbritannien von September an eine Auffrischungsimpfung in der einen oder anderen Form erhalten.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) erwartet, dass bis September auf Varianten angepasste Impfstoffe auch in der Europäischen Union zugelassen werden. Weiter zeigt sich die Behörde offen, im Herbst die bereits erprobten Impfstoffe weiterhin einzusetzen, sollten die spezifisch für Omikron entwickelte Varianten noch nicht bereit sein. Auch in der Schweiz hat Moderna die Zulassung des neuen Impfstoffs beantragt.
Moderna sagt, sie erwarten in den kommenden Wochen in Australien, Kanada und der EU weitere Zulassungen für den angepassten Impfstoff.