Weltweiter Leader in der Herstellung von Halbleitern ist China. Diese Abhängigkeit macht den USA zu schaffen. Nun hat das US-Parlament dem «Chips Bill» zugestimmt, einem Gesetz, das die inländische Produktion massiv subventionieren soll.
Die nationale Sicherheit sei gefährdet, wenn das Gesetz scheitere, argumentierten die Befürworterinnen und Befürworter. Es sei unverhältnismässig, einen einzelnen Industriezweig so gezielt staatlich zu fördern, gaben die Gegner zu bedenken.
Hoffen auf mehr Unabhängigkeit
Trotzdem kam eine Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments zum Schluss, es brauche das Gesetz, wenn man von Asien unabhängiger werden wolle. Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus stimmten auch zahlreiche oppositionelle Republikanerinnen und Republikaner dafür.
Das ist bemerkenswert, denn in den USA ist es unüblich, dass der Staat private Unternehmen subventioniert. Nun aber werden Konzerne, die Chips herstellen, über 50 Milliarden Dollar Staatsgeld erhalten. Weitere Milliarden fliessen in Forschung und Entwicklung.
Nur ein Tropfen auf den heissen Stein?
Das klingt nach sehr viel Geld. Doch kritische Stimmen sagen, es sei nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Die USA verpassten ihr erklärtes Ziel, wieder führend im Weltmarkt der Chip-Industrie zu werden.
Die einstige Erfindernation von Computer-Chips ist längst von asiatischen Ländern überholt worden – von China, Taiwan, Südkorea oder Japan. Diese Länder würden ein Vielfaches der nun bewilligten 50 Milliarden Dollar in diesen Industriezweig investieren, so Experten. Komme hinzu: Chips zu produzieren sei enorm teuer und die USA hinkten Asien seit Jahrzehnten hinterher.
Viele neue Arbeitsplätze
Es bleibt also unklar, wie stark das Gesetz tatsächlich dazu beiträgt, die USA unabhängiger von Computer-Chips aus Asien zu machen. Sicher ist: Es werden bis zu 100'000 gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen. Eine gute Nachricht für die US-Wirtschaft, auch wenn der Preis dafür sehr hoch ist.