- Papst Franziskus hat in Abu Dhabi mit bis zu 170'000 Gläubigen eine Messe gefeiert.
- Es war die grösste christliche Messe, die jemals auf der Arabischen Halbinsel gefeiert wurde.
- Der Besuch des Papstes in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist historisch. Noch nie zuvor reiste ein Katholiken-Oberhaupt in die Region, die als Wiege des Islam gilt.
Katholiken aus der ganzen Region kamen im Stadion der Said-Sports-City in Abu Dhabi zusammen. Die Menge jubelte dem Pontifex zu, als er mit dem Papamobil durch die Menge fuhr. Nach unterschiedlichen Angaben verfolgten zwischen 120'000 und 170'000 Menschen in dem Stadium und ausserhalb die Feier.
Eine Million Katholiken
Rund 80 Prozent der Bevölkerung der Emirate sind Gastarbeiter. Die meisten der rund einer Million Katholiken kommen aus Asien, beispielsweise aus Indien oder von den Philippinen. Sie kamen in über 2000 Bussen aus dem gesamten Land nach Abu Dhabi.
Die katholische Gemeinschaft in den Arabischen Emiraten ist aussergewöhnlich für die Region. Sie ist gross, divers und wächst, während in anderen Teilen des Nahen und Mittleren Ostens christliche Minderheiten vor dem Islamischen Staat und anderen Gruppen flüchten.
Es ist für euch gewiss nicht einfach, weit weg von Zuhause zu leben. Doch der Herr lässt seine Menschen nicht im Stich.
Im Gegensatz zu anderen arabischen Staaten wie dem ultrakonservativen Saudi-Arabien gibt es in den Emiraten christliche Kirchen. Öffentliche Messen sind allerdings verpönt. Dass der Papst eine Messe unter freiem Himmel feiern durfte, gilt als Ausnahme.
Aufmunternde Worte
«Für euch ist es gewiss nicht einfach, weit weg von zu Hause zu leben und vielleicht über das Fehlen der Zuneigung eurer Liebsten die Ungewissheit der Zukunft zu verspüren», sagte der Papst in seiner Predigt, «doch der Herr ist treu und lässt seine Menschen nicht im Stich».
Weiter predigte der Papst Demut. Jesus habe die Menschen nicht gebeten, «mit übertriebenen Gesten Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen». Dafür bete er jeden einzelnen Menschen um genau ein einziges Kunstwerk: «Unser eigenes Leben.»
Interreligiöser Dialog
Die Reise des Papstes nach Abu Dhabi war vor allem dem interreligiösen Dialog gewidmet. Am Vortag hatten der Papst und der Grossscheich der islamischen Al-Azhar-Universität von Kairo, Scheich Ahmed al-Tajib, ein gemeinsames Dokument unterzeichnet, das den Kampf beider Religionen gegen Extremismus und Terror festschreibt.
Franziskus hatte dazu aufgerufen, dass sich alle Religionsvertreter mehr gegen Krieg und Ungerechtigkeit stark machen müssen. Nach der Messe reist der Papst wieder zurück nach Rom.