- Russland und die Ukraine haben ihren Gefangenenaustausch als wichtigen Schritt vorwärts zur Überwindung ihres Konflikts bezeichnet.
- Ausgetauscht werden sollten auf jeder Seite 35 Gefangene. Offiziell bestätigt ist die Zahl nicht.
- «Ich denke, das ist die erste Etappe. Und wir müssen alle Schritte unternehmen, um diesen schrecklichen Krieg zu beenden», sagte der ukrainsche Präsident Wolodimir Selenski auf dem Flughafen von Borispol in Kiew.
Gemeint ist der Krieg in der Ostukraine zwischen Kiews Regierungstruppen und den von Moskau unterstützten Separatisten. Er wolle sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auch um die Freilassung der restlichen Gefangenen bemühen, sagte Selenski.
Auch das russische Aussenministerium sprach von einem «wichtigen Schritt». Diese Stimmung könne genutzt werden für die Lösung weiterer Probleme, teilte eine Ministeriumssprecherin mit. «Wir begrüssen alle und sind froh, dass die russischen Bürger wieder zu Hause sind», sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der Agentur Interfax.
Der prominente russische Aussenpolitiker Konstantin Kossatschow sagte, dass der politisch bedeutende Gefangenenaustausch den Minsker Friedensprozess beleben könne. Der in der weissrussischen Hauptstadt Minsk 2015 vereinbarte Friedensplan liegt seit längerem auf Eis.
35 gegen 35
Russland und die Ukraine haben den grössten Gefangenenaustausch seit Jahren. Die Flugzeuge beider Länder landeten fast gleichzeitig auf den Flughäfen der Hauptstädte. In Kiew trafen auch die 24 ukrainischen Seeleute ein, die seit November in russischer Haft gesessen hatten.
An Bord der Maschine war ausserdem der ukrainische Regisseur Oleg Senzow. Der Austausch sollte nach der Formel 35 gegen 35 erfolgen. Allerdings war zunächst unklar, wie viele Menschen ausgetauscht wurden