- Der Hurrikan «Milton» soll voraussichtlich heute Abend (Ortszeit) im US-Bundesstaat Florida auf Land treffen.
- Millionen Menschen wurden aufgefordert, sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen, der einer der gefährlichsten in der Geschichte des Bundesstaates werden könnte.
- Nur rund anderthalb Wochen zuvor hinterliess Hurrikan «Helene» in sechs Bundesstaaten immense Verwüstungen.
- Wegen der beiden Hurrikane verschiebt US-Präsident Joe Biden seinen geplanten Besuch in Deutschland.
Der in die höchste Hurrikan-Kategorie 5 eingestufte Sturm «Milton» stellt die Einsatzkräfte in Florida vor grosse Herausforderungen. Prognosen zufolge dürfte er sich zwar abschwächen, bevor er auf Land trifft, doch seine enorme Ausdehnung birgt weiterhin erhebliches Zerstörungspotenzial – besonders in der Region um die Küstenmetropole Tampa.
Das Pentagon teilte mit, dass Tausende Nationalgardisten mobilisiert worden seien. Hubschrauber und hochwasserfähige Fahrzeuge stünden für Rettungseinsätze bereit. Notfallzentren im ganzen Bundesstaat wurden mit Vorräten bestückt, um unmittelbar nach dem Sturm schnelle Hilfe leisten zu können.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis appellierte mit Nachdruck an die Bevölkerung, die Evakuierungsanweisungen ernst zu nehmen. Viele, die das Gebiet verlassen wollten, stiessen jedoch auf Schwierigkeiten: Der Sender CNN berichtete von Staus, Treibstoffengpässen und ausgebuchten Hotels. Zahlreiche Flughäfen stellten den Betrieb ein.
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Bild 1 von 5. Auch in Mexiko bereiten sich die Menschen für den Hurrikan vor. Bildquelle: Reuters/Lorenzo Hernandez.
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Bild 2 von 5. Personen verschallen die Fenster von Häusern. Bildquelle: Reuters/Lorenzo Hernandez.
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Bild 3 von 5. Mit den Holzbrettern wollen die Menschen die Häuser vor dem Hurrikan schützen. Bildquelle: Reuters/Lorenzo Hernandez.
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Bild 4 von 5. Sandsäcke werden befüllt, um sich für den Hurrikan zu rüsten. Bildquelle: Reuters/Lorenzo Hernandez.
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Bild 5 von 5. Mitglieder der Nationalgarde Floridas gehen auf Anna Maria Island, Florida, an einem Haus vorbei, das nach den Schäden durch Hurrikan Helene zum Abriss vorgesehen ist, während sie vor dem Eintreffen des Hurrikans «Milton» nach verbliebenen Bewohnern suchen (8.10.2024). Bildquelle: Keystone/Rebecca Blackwell.
Die US-Regierung sprach eine Warnung an Fluggesellschaften aus, nachdem Berichte über Wucherpreise auf sozialen Medien die Runde gemacht hatten. Verkehrsminister Pete Buttigieg kündigte an, dies genau zu beobachten.
«Milton» habe das Potenzial, einer der zerstörerischsten Hurrikane zu werden, die jemals in dieser Region verzeichnet wurden, warnte das Nationale Hurrikanzentrum und wies eindringlich darauf hin, dass normalerweise trockene Küstengebiete durch den ansteigenden Meeresspiegel überflutet werden könnten. Lebensgefährliche Sturmfluten mit bis zu fünf Meter hohen Wellen, zerstörerische Winde und heftige Regenfälle seien zu erwarten. Zudem bestehe die Gefahr von Tornados.
Gerade erst von «Helene» getroffen
Florida kämpft immer noch mit Schäden, die Hurrikan «Helene» hinterliess. Vor rund anderthalb Wochen war «Helene» als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Der Sturm schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit über 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen nach übereinstimmenden Medienberichten ums Leben – in Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia.
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Durch die Erderwärmung wird laut Experten die Wahrscheinlichkeit für stärkere Stürme erhöht. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis Ende November. Die Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge benannt.