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Hurrikan «Helene» und der US-Wahlkampf
Aus Echo der Zeit vom 05.10.2024. Bild: Keystone/AP/Evan Vucci
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Verwüstung und Tote nach Sturm Hurrikan «Helene» wird zum Wahlkampfthema in den USA

Die beiden Kandidierenden fürs Weisse Haus, Donald Trump und Kamala Harris, haben die betroffenen Gebiete besucht. Trump nutzte dies auch dazu, die Regierung von Präsident Joe Biden und dessen Vize Harris zu kritisieren.

Hurrikan «Helene» hat im Südosten der USA vor rund einer Woche eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Wirbelsturm brachte massive Niederschläge, die in kurzer Zeit auf mehrere Bundesstaaten niederfielen. Das Unwetter forderte laut US-Medien deutlich über 200 Todesopfer, viele Menschen werden noch vermisst.

Beide Lager reisen in betroffene Gebiete

Schon jetzt ist «Helene» in den USA der tödlichste Wirbelsturm seit «Katrina» vor fast 20 Jahren. Im Zentrum steht zurzeit die Katastrophenhilfe, doch der Sturm ist auch zum Wahlkampfthema geworden. Sowohl die Präsident­schafts­kandidatin der Demokraten, US-Vizepräsidentin Kamala Harris, als auch ihr republikanischer Herausforderer, Ex-Präsident Donald Trump, waren in den betroffenen Regionen zu Besuch.

Harris versprach der Bevölkerung in Georgia Hilfe der Bundesregierung. Sie besucht als Nächstes den Westen von North Carolina, der von den Fluten besonders hart getroffen wurde. Trump zeigte sich ebenfalls in Georgia, wo er mit Brian Kemp, dem Gouverneur des Bundesstaats, auftrat und den Rettungskräften dankte.

Zwei Personen gehen auf einer Strasse mit beschädigten Bäumen.
Legende: Kamala Harris geht mit dem Stadtpräsidenten von Augusta, Georgia durch die betroffenen Gebiete. (2.10.2024) Reuters/Elizabeth Frantz

Für die Wahl entscheidende Bundesstaaten

Trump war bemüht, nicht über die Präsidentschaftswahl zu reden, tat es dann aber doch: «Eine wichtige Wahl steht bevor. Wenn ich gewinne, werden Sie hier in Georgia die beste Behandlung kriegen.» Dies habe er dem Gouverneur versprochen, sagte Trump.

Bereits ist der nächste Hurrikan im Anmarsch

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Legende: noaa

In Florida hat Gouverneur Ron de Santis am Samstag für 35 Bezirke vorsorglich den Ausnahmezustand ausgerufen. Dort wird nächste Woche die Ankunft «Miltons» erwartet. Derzeit befindet sich der Sturm «Milton» im westlichen Golf von Mexiko. Bis Mitte nächster Woche könnte er sich zu einem grossen Hurrikan entwickeln und von Westen her in der Region Tampa Bay/Florida auf Festland treffen, wie der Wetterdienst NWS befürchtet.

US-Präsident Joe Biden hingegen sei für Georgias Gouverneur nicht erreichbar gewesen, behauptete Trump fälschlicherweise. Die Regierung von ihm und Harris habe versagt. «In der Katastrophenhilfe fehlt eine Milliarde Dollar, die für einen anderen Zweck ausgegeben wurden.»

Damit meint Trump, dass das Geld in Unterkünfte für illegale Migrantinnen und Migranten geflossen sei. Die Regierung weist diese Behauptung zurück.

Zwei Männer schütteln sich die Hand bei einem Event.
Legende: Donald Trump schüttelt Hände mit dem Gouverneur von Georgia, Brian Kemp. (4.10.2024) AP Photo/Evan Vucci

Die Episode zeigt, wie eine Naturkatastrophe zum Wahlkampfthema wird. North Carolina und Georgia gehören zu den wenigen Bundesstaaten, in denen sich die Wahl am 5. November entscheiden wird. Die Auftritte von Harris und Trump in der betroffenen Region sind wohl auch als Teil des Wahlkampfes zu verstehen.

Wird Klimawandel nun ein Wahlkampfthema?

Als Thema könnte der Klimawandel, der bislang nur eine kleine Rolle spielte, kurz vor der Wahl mehr ins Zentrum rücken. Der jüngste Wirbelsturm könnte ein Vorbote dafür sein, was der Region im Südosten der USA blüht.

Fachleute gehen davon aus, dass höhere Wassertemperaturen dafür sorgen, dass Hurrikane über dem Golf von Mexiko künftig mehr Kraft gewinnen und diese Stürme stärkere Niederschläge bringen – auch weit im Landesinneren.

US-Wahlen 2024

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Logo von SRF News zu den US-Wahlen 2024
Legende: SRF

Donald Trump kehrt als 47. Präsident ins Weisse Haus zurück. Alle News und Hintergründe dazu finden Sie hier: US-Wahlen 2024.

Asheville in North Carolina liegt Hunderte Kilometer von der Küste entfernt. Es galt als «climate haven», also als relativ sicher vor den Folgen des Klimawandels. Nun wurde die Stadt besonders hart getroffen. «Niemand kann mehr die Auswirkungen der Klimakrise abstreiten», sagte Biden im Nachgang zum jüngsten Hurrikan. Wer jetzt noch die Wirkung des Klimawandels abstreite, müsse «hirntot» sein.

Zerstörtes Gebäude mit Trümmern und verheerter Umgebung.
Legende: In Asheville, North Carolina, das eigentlich weit von der Küste entfernt liegt, wurde stark getroffen. (3.10.2024) Reuters/Karl Plume

Ob die Fluten eine Folge des Klimawandels sind oder nicht, dürfte für die Betroffenen zurzeit zweitrangig sein. In den betroffenen Gebieten geht es darum, Strom- und Wasserversorgung wiederherzustellen, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen und jene zu finden, die noch vermisst werden.

Echo der Zeit, 05.10.2024, 18:00 Uhr

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