- Strengere Waffengesetze sollen in Montenegro künftig verhindern, dass Schusswaffen in falsche Hände geraten. Dies hat Ministerpräsident Milojko Spajic angekündigt.
- Ein 45-jährger Schütze hatte in der Stadt Cetinje kurz nach dem Jahreswechsel zwölf Menschen getötet und weitere vier verletzt.
- Unter den Opfern sind zwei Kinder und die Schwester des Täters. Der Täter richtete sich selbst und starb auf dem Weg ins Spital.
Personen mit gültigem Waffenschein sollen dem Regierungsplan zufolge dazu verpflichtet werden, sich bis am 1. Januar 2026 psychologisch untersuchen zu lassen. Andernfalls werde ihnen der Waffenschein entzogen, sagte Spajic. Wer illegal Waffen besitze, habe zwei Monate Zeit, diese straffrei abzugeben. Wer die Frist überschreite, riskiere «drakonische» Strafen, fügte der Premier hinzu, ohne Details zu nennen.
Hunderte Menschen demonstrierten während der mehrstündigen Sondersitzung des Nationalen Sicherheitsrats in der Hauptstadt Podgorica in strömendem Regen vor dem Regierungssitz. Sie werfen der Regierung ineffiziente Politik gegen potenziell gefährliche Waffenbesitzer vor.
Zahlreiche illegale Waffenbesitzer
Die Behörden in Montenegro rufen seit Jahren die Menschen dazu auf, Waffen aus illegalem Besitz abzugeben. Schätzungen zufolge soll es in Montenegro wie auch in anderen Balkanländern mehrere zehntausend Besitzer von illegalen Waffen geben.
Der Mann, der kurz nach Jahreswechsel zwölf Personen getötet, vier verletzt und sich im Anschluss das Leben genommen hatte, war bereits 2022 wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt worden. Das Motiv für die Tat ist unklar. Die Polizei geht von einer Tat im Affekt aus.