- Die Türkei und die USA wollen im Norden Syriens eine so genannte Sicherheitszone einrichten.
- Darauf haben sich die beiden Länder nach drei Tagen Verhandlung geeinigt, wie es in einer Mitteilung heisst.
- In diese «Friedenszone» sollen syrische Flüchtlinge zurückkehren können.
Die Pufferzone soll die türkische Grenze von Stellungen der Kurdenmiliz YPG trennen. Somit dürfte vorerst eine vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan jüngst mehrfach angedrohte weitere Militäroffensive in Nordsyrien abgewendet sein.
Man habe sich ausserdem auf schnelle erste Massnahmen zur Befriedigung der «türkischen Sicherheitsbedenken» geeinigt, hiess es weiter. Wie genau die aussehen sollen, blieb unklar.
YPG als Feind und Partner
Die Türkei wünscht sich entlang der türkisch-syrischen Grenze ein Gebiet unter ihrer alleinigen Kontrolle, aus dem sich kurdische Truppen zurückziehen sollen. Die Gegend wird bisher von der Kurdenmiliz YPG kontrolliert.
Ankara sieht in der YPG einen Ableger der kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit eine Terrororganisation. Für die USA ist die YPG dagegen ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrormiliz IS. Sie wollen einen Angriff auf die Verbündeten verhindern.
Schon zweimal ist die Türkei auf syrisches Gebiet vorgerückt, beide Male westlich des Euphrat. 2016 hatte sie mit der Offensive «Schutzschild Euphrat» beim syrischen Ort Dscharabulus den IS von der Grenze vertrieben, aber auch die YPG bekämpft. Anfang 2018 hatten von der türkischen Armee unterstützte Rebellen in einer Offensive gegen die YPG die kurdisch geprägte Grenzregion Afrin eingenommen.