Seit im Januar in der chinesischen Stadt Wuhan das neue Coronavirus Sars-CoV-2 entdeckt wurde, grassiert die Angst vor einer weltweiten Ausbreitung. Rund 80'000 Menschen haben sich bislang infiziert, ca. 2700 Menschen sind an der durch das Virus verursachten Krankheit Covid-19 gestorben. Parallel zur Ausbreitung des Virus grassieren Fehlmeldungen und Panikmache. Folgender Überblick hilft, die Auswirkungen des neuen Coronavirus vom heutigen Stand einzuordnen.
Betroffene Altersgruppen: Vorwiegend ältere Menschen und jene mit einer chronischen Vorerkrankung sind von einem schweren Krankheitsverlauf mit Todesfolge betroffen. Laut Chinesischem Zentrum für Seuchenbekämpfung und Prävention sterben vor allem Menschen ab 60 Jahren an der durch das neue Coronavirus ausgelösten Erkrankung. Nicht berücksichtigt sind in diesem Zusammenhang mögliche Vorerkrankungen.
Ansteckungsgefahr: Das Coronavirus überträgt sich über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. In aller Regel ist ein enger Kontakt (weniger als 2 Meter Distanz während 15 Minuten) mit einer infizierten Person erforderlich. Personen jeden Alters können sich anstecken. Nach einer Infektion mit dem Virus dauert es in der Regel 4 bis 7 Tage bis zu den ersten Krankheitszeichen. Nach chinesischen Angaben kann die Inkubationszeit bis zu 14 Tage betragen. Die Ansteckungsgefahr ist etwas höher als bei der saisonalen Grippe, aber deutlich niedriger als beispielsweise bei Masern.
Sterblichkeitsrate: Gemäss der neusten Zahlen der WHO liegt die Sterblichkeit bei einer Covid-19-Erkrankung in China bei etwa 3.4 Prozent, ausserhalb von China bei ca. 1.1 Prozent.
Nützliche Links
- Informationen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) Informationen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG)
- Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO, engl.) Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO, engl.)
- Karte der bestätigten Fälle (Johns Hopkins Universität, engl.) Karte der bestätigten Fälle (Johns Hopkins Universität, engl.)
Allerdings herrscht um diesen Wert für die Sterblichkeit noch grosse Unsicherheit. Die medizinische Fachzeitschrift «The Lancet» warnt, dass man noch zu wenig über die Krankheit wisse, um die Sterblichkeit genau abschätzen zu können. Gerade bei neuen Infektionskrankheiten überschätze man die Sterblichkeit oft. Denn es könne sein, dass viele Leute, die nur leichte Symptome haben, gar nicht zum Arzt gehen würden. Laut Hochrechnungen von Forschern liegt die Sterblichkeitsrate in Realität wohl bei 1-1.5 Prozent.
Vergleich zu Sars: Es haben sich schon deutlich mehr Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert, als 2003 mit dem Schweren Akuten Respiratorischen Syndrom (Sars). Auch Sars wurde von einem Coronavirus ausgelöst. Gemessen an der Zahl der Infizierten starben an Sars verhältnismässig mehr Menschen als bislang am neuen Coronavirus.
Vergleich zur saisonalen Grippe: Man geht bei einer Infektion mit dem saisonalen Grippevirus von einer Sterblichkeitsrate von etwa 0.1 Prozent aus. Laut Schätzungen sterben also gerade verhältnismässig mehr Menschen am Coronavirus (Sterblichkeitsrate in China: 3.4 Prozent) als an der saisonalen Grippe. Allerdings sind weltweit mehr Menschen mit dem Virus der saisonalen Grippe infiziert, als aktuell mit dem Coronavirus. Laut WHO sterben jährlich etwa 290'000 bis 650'000 Personen an der Grippe.