Seit der Schliessung der Grenzen entlang der Balkanroute steigt die Zahl der Migranten in Griechenland kontinuierlich an. Wie die Regierung in Athen am Sonntag mitteilte, halten sich 44'000 Menschen im Land auf. Aufnahmekapazität gebe es derzeit für rund 31'000 Menschen.
Auf den Inseln warten den Angaben zufolge knapp 9000 Migranten auf die Weiterreise Richtung Festland. In der Region Attika und dort vornehmlich in Athen sind es 11'000 und in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze unverändert 12'000 Migranten. Aus Idomeni wollen die Menschen trotz der schlechten Bedingungen nicht abreisen, weil sie immer noch hoffen, die Grenze könne sich öffnen.
Flüchtlinge in Idomeni harren aus
Unterdessen berichtet ein Reporter der Deutschen Presseagentur aus Idomeni, dass die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen nun weitere Grosszelte errichte, um die Menschen unterzubringen. Die Busse hingegen, mit denen die Migranten zurück nach Athen reisen könnten, blieben ungenutzt.
Das provisorische Lager in Idomeni versinkt nach starken Regenfällen in Schlamm und Matsch. Am Freitag wurde erstmals bei einem syrischen Flüchtlingskind die Infektionskrankheit Hepatitis A diagnostiziert. Das Virus wird vornehmlich durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Berichte über einen zweiten Fall dementierte das griechische Zentrum für Seuchenbekämpfung und -prävention am Sonntag. Allerdings seien die Zustände im Lager unbeschreiblich schlecht, sagte der Vorsitzende der Organisation, Thanassis Giannopoulos, dem griechischen Fernsehsender Skai. Der nächste Krankheitsfall sei nur eine Frage der Zeit.