Nachdem das oberste Verwaltungsgericht Frankreichs die Auftritte des umstrittenen Komikers Dieudonné verboten hatte, will dieser mit einer neuen Show das Verbot umgehen. Der Künstler steht bereits seit Tagen wegen antisemitischen Äusserungen in seinem Komikprogramm «Le Mur» in der Kritik.
Der Anwalt von Dieudonné sagte, das Auftrittsverbot gelte speziell für «Le Mur». Der Komiker versicherte, er werde dieses Stück nicht mehr spielen. Am Nachmittag sagte er vor Reportern, er hoffe durch den Verzicht auf das umstrittene Stück «die Affäre Dieudonné» beendet zu haben. In «einem Rechtsstaat» müsse «man sich dem Recht beugen».
Neues Programm mit «überlieferten Mythen»
Zuvor hatte der 47-Jährige erklärt, trotz eines polizeilichen Verbots in Paris auftreten zu wollen, doch wolle er dabei ein neues Bühnenprogramm mit dem Namen «Asu Zoa» präsentieren. Das neue Programm soll sich nach Angaben des Künstlers aus «überlieferten Mythen und primitivem Volksglauben» speisen. Es enthalte Musik, Tanz und «einige Tai-Chi-Bewegungen», erklärte Dieudonné in einer Videobotschaft.
Der Komiker sagte, er habe es in drei Nächten geschrieben. Sein Anwalt Jacques Verdier sagte, «Asu Zoa» drehe sich um ein «anderes Thema» als die Show «Le Mur», die Kritiker als judenfeindlich gewertet hatten. Das Verbot erstrecke sich daher nicht auf das neue Stück.