Heute Montag beginnt in Lille der Prozess wegen Zuhälterei gegen Dominique Strauss-Kahn. Es geht um Sexpartys mit Prostituierten und um einen Mann, den Vergewaltigungsvorwürfe die IWF-Spitze und seine politische Karriere gekostet haben.
Die sogenannte Carlton-Affäre nahm im Herbst 2011 ihren Anfang in Lille. Gegen den Besitzer des Luxushotels Carlton und zwei Mitarbeiter wurde ermittelt. Sie sollen für Kunden Prostituierte organisiert haben.
Auch der Name des ehemaligen IWF-Chefs fiel. Die Ermittler stiessen auf ein Netzwerk, das Sexpartys mit Callgirls unter anderem in Paris und Washington organisierte. Neben Strauss-Kahn sollen auch Geschäftsleute und ranghohe Polizisten dabei gewesen sein.
Strauss-Kahn gibt sich «gelassen»
Dominique Strauss-Kahn bestreitet seine Teilnahme an den Sexpartys nicht. Er will jedoch nicht gewusst haben, dass die jungen Frauen Prostituierte waren. Glaubt man der Verteidigung, lebte er bei Swingerpartys lediglich seine sexuellen Neigungen aus.
Eine Aussage zur Sache ist am ersten Prozesstag noch nicht vorgesehen. Nach Angaben seiner Anwälte wollte der 65-Jährige, der derzeit als wirtschaftspolitischer Berater und Redner tätig ist, «gelassen» vor das Gericht treten. Der Prozess wegen «schwerer gemeinschaftlicher Zuhälterei» ist auf drei Wochen angesetzt.