48 Stunden nachdem Peking überraschend und einseitig eine neue Luftverteidigungszone in dem Seegebiet geschaffen hat, haben die USA mit zwei B-52-Bombern demonstrativ das neue Sperrgebiet überflogen.
Der Einsatz sei seit langem geplant gewesen, sagte ein Pentagonsprecher. Er wies Spekulationen zurück, der Einsatz stehe in Zusammenhang mit dem aktuellen japanisch-chinesischen Konflikt. China wurde jedoch vorab nicht informiert, wie es der am Samstag in Kraft getretene Sechs-Punkte-Katalog Pekings bei Androhung von Gewaltmassnahmen bindend verlangt.
Das chinesische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe die Bomber auf dem Radar gehabt. «Die Reaktion war gelassen und zurückhaltend», analysiert SRF-Korrespondent Martin Fritz die Situation. «In diesem Fall hat China auf die Anordnung verzichtet. Das heisst aber nicht, dass es auch in Zukunft so bleiben wird», betont er jedoch weiter.
Flugzeugträger zu Inselgruppe entsandt
Als Demonstration seiner maritimen Stärke entsandte China seinerseits den neuen und einzigen Flugzeugträger «Liaoning» zu einer Trainingsfahrt ins Südchinesische Meer, wo China auch mit anderen Nachbarn um Inselgruppen streitet. Der Flugzeugträger wurde von zwei Zerstörern und zwei Fregatten begleitet. «Das ist schon ein Signal», sagt Fritz. Die regionalen Anspannungen hätten sich zugespitzt.
China und Japan streiten seit langem über die unbewohnte Inselgruppe, die praktisch unter japanischer Verwaltung steht. Die Gegend gilt als fischreich. Ausserdem werden im Meeresboden Rohstoffe vermutet. Japan betreibt in dem Seegebiet seit den 60er Jahren seine eigene Luftverteidigungszone. Beide überlappen sich jetzt.