Hillary Clinton hat bei der Vorwahl zur US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten im Bundesstaat Nevada einen weiteren Sieg errungen. Die frühere Aussenministerin setzte sich knapp gegen ihren letzten verbliebenen innerparteilichen Kontrahenten, Senator Bernie Sanders aus Vermont durch.
«Danke Nevada»
Clinton kam auf rund 52 Prozent der Stimmen, für Sanders votierten 48 Prozent in dem Caucus-Verfahren in Nevada. Der 74-Jährige gratulierte der Siegerin per Telefon. Nevada ist nach Iowa der zweite von bisher drei Vorwahl-Staaten, die Clinton für sich entscheiden konnte, Sanders gewann in New Hampshire.
Am kommenden Dienstag steht mit der Vorwahl in South Carolina bereits der nächste Test für die Demokraten an. In dem Südstaat führt Clinton in den Umfragen deutlich, vor allem bei dem hohen Anteil an afro-amerikanischen Wählern. Clinton bedankte sich nach ihrem Sieg bei Wählern und bei ihrem Wahlkampfteam. «Danke Nevada», rief sie in die Menge. «Der Kampf geht weiter, die Zukunft, die wir haben wollen, ist in unserer Reichweite», sagte sie.
Sanders kritisiert Parteispenden
Sanders kritisierte in seiner Ansprache nach der Wahl in Nevada erneut das aus seiner Sicht korrupte Wahlkampf- und Parteispendensystem, das er ändern wolle. Er wolle sich nun auf den «Super-Tuesday» am 1. März konzentrieren, wenn in mehreren Bundesstaaten gewählt wird. «Wir werden einige davon gewinnen», rief er zuversichtlich.
Nevada hatte lange Zeit als sicherer Hafen für Clinton gegolten, ehe Sanders in den Umfragen überraschend stark aufholte. Der Senator aus Vermont konnte vor allem bei jungen Wählern punkten. Nevada war die erste Vorwahl im Westen der USA und die erste mit einem hohen Anteil an der in den USA wichtigen Wählern mit hispanischem Hintergrund.
Sprungbrett für Republikaner
An der Spitze des republikanischen Bewerberfeldes liegt der populistische Geschäftsmann Donald Trump, der am Samstag auch in South Carolina gewann. Trump hatte sich während des Wahlkampfes immer wieder über Bush lustig gemacht und dem Ex-Gouverneur fehlende Energie für das Präsidentenamt vorgeworfen.
Um Platz zwei gab es nach etwa 65 Prozent der ausgezählten Stimmen ein denkbar enges Rennen zwischen den Senatoren aus Florida und Texas, Marco Rubio und Ted Cruz. Die weiteren Bewerber sind abgeschlagen. Es gilt die ungeschriebene Regel, dass South Carolina gewinnen muss, wer republikanischer Präsidentschaftskandidat werden will.
Diese Vorwahlen-Ergebnisse hätten die Wirkung, dass sie Trends bestätigen, erklärt SRF-Korrespondent Peter Düggeli. «Trump wie Clinton haben bis jetzt zweimal gewonnen, das bedeutet, sie werden jetzt wählbarer in den kommenden Vorwahlen».
Schlechte Ergebnisse für Bush
Jeb Bush, Sohn und Bruder früherer US-Präsidenten, beendet seinen Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Er zog in der Nacht die Konsequenzen aus seinen schlechten Ergebnissen bei den ersten Vorwahlen.
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Der frühere Gouverneur Floridas war als Top-Favorit in den Wahlkampf gestartet. In South Carolina kam er nun aber nur auf Platz vier, obwohl er in dem Südstaat viele Wahlkampfauftritte absolvierte und Millionensummen für Wahlspots ausgab und Schützenhilfe von Ex-Präsident und Bruder George W. Bush erhielt.
Beim Vorwahl-Auftakt in Iowa Anfang Februar hatte Jeb Bush weniger als drei Prozent geholt. In New Hampshire kam er anschliessend auf elf Prozent. In South Carolina dürften es nun rund acht Prozent werden. «Die Menschen in Iowa und in New Hampshire und in South Carolina haben gesprochen, und ich respektiere ihre Entscheidung», sagte er in einer emotionalen Rückzugsrede.