Im Streit um eine Kabinettsumbildung hatte die führende Regierungspartei zur Demonstration aufgerufen. Die Spitze von Ennahda wehrt sich gegen die Schaffung eines Expertenkabinetts.
Dies hatte der als gemässigt geltende Premierminister Hamadi Jebali, selbst Ennahda-Mitglied, gefordert. Gleichzeitig drohte Jebali seinen Rücktritt an, falls seine Vorstellung nicht umgesetzt wird.
«Lösung für die Menschen»
Die Verhandlungen zur Lösung der Krise in Tunesien sollen diesen Montag weitergeführt werden. Nach Gesprächen am Freitag hatte der Premier von «Entwicklung und Fortschritt in allen Punkten» gesprochen. Wichtiger als Fristen seien die Interessen Tunesiens und eine Lösung für die Menschen.
Nach der Ermordung des Oppositionspolitikers Chokri Belaïd in der vergangenen Woche wollte Jebali mit einer Expertenregierung die Lage im Land entschärfen. Hochrangige Mitglieder der islamistischen Ennahda lehnen dies jedoch ab.
Die Ennahda führt die Übergangsregierung, die im Ursprungsland des Arabischen Frühlings nach dem Sturz von Langzeitherrscher Zine el Abidine Ben Ali im Januar 2011 gebildet worden war.