Parteivorsitzende Frauke Petry wünscht sich für Deutschland eine direkte Demokratie, wie sie im Gespräch mit SRF-Korrespondent Adrian Arnold ausführt. «Diese einzuführen wird über Jahre dauern, weil wir noch nicht in der Lage sind, diese Mehrheiten im Bundestag selbst zu generieren. Wir müssen miteinander über alles reden und dann den kleinsten gemeinsamen Nenner finden. Das ist ja der Auftrag der Bürger und das sind wir ihnen auch schuldig.
SRF News: Die SVP hat zum Teil sehr ähnliche Parolen wie Sie in Ihrem Wahlprogramm, beispielsweise «Asylchaos stoppen». Haben Sie bei der SVP ein bisschen abgeguckt?
Frauke Petry: Die AfD hat sich unabhängig entwickelt. Wir haben gerade aufgrund der begrenzten Personalsituation am Anfang für eines überhaupt keine Zeit gehabt: Uns grossartig mit dem Programm anderer europäischer Parteien zu beschäftigen. Wir kennen aber gute Vertreter der SVP, und ich rede immer wieder in Talkshows mit ihren Vertretern. Parolen sind Zuspitzungen, sind Verkürzungen, die man im Wahlkampf braucht. Darüber hinaus gibt es ja Programme, in denen man nachlesen kann.
Sie verbitten sich den Vergleich mit dem Front National, aber mit der SVP nicht. Weshalb?
Nein, ich sage bei solchen Fragen immer wieder, dass es völlig egal ist, wo die gute Idee herkommt. Dass ich mir letztlich tendenziös gestellte Fragen in eine Richtung – die ich hier nicht gesehen habe, aber die wir häufig erleben – verbitte. Weil man dann fragen müsste, mit wie vielen Parteien haben sie welche Übereinstimmungen?
Wie viel haben Sie mit der SVP gemeinsam?
Auf nationaler Ebene haben wir uns mit der SVP bisher nicht beschäftigt. Es gibt Übereinstimmungen bei der Kritik an der EU. Wobei die Schweizer in einer sehr viel komfortableren Position sind als wir in Deutschland. Aber ich kann im Detail nicht mal sagen, was im SVP-Programm drin steht. Ich hab es mal irgendwann vor mir gehabt, werde es sicher einmal lesen.
Aber wir definieren uns als AfD erst einmal über die Verhältnisse in Deutschland. Und wenn es darüber hinaus zu Gesprächen kommt, dann sind wir immer neugierig aus der ganzen Welt zu erfahren, wie man sich verhält.
Intensiveren Sie jetzt vielleicht den Kontakt zur SVP?
Mir ist klar, dass dies für Sie als Schweizer Rundfunk sehr spannend ist. Aber wir haben jetzt erstmal Arbeit mit unseren drei neuen Fraktionen zu organisieren. Und wenn es dann eben Gespräche gibt, ich kenne Herrn Christoph Mörgeli und Roger Köppel sehr gut, dann machen wir das immer gern. Aber dafür steht relativ wenig Zeit zur Verfügung.