Das grösste Problem von Volkswagen im Abgas-Skandal in den USA ist überwunden. Der zuständige Richter Charles Breyer hat seine endgültige Zustimmung zu einem Vergleich zwischen VW und hunderten Zivilklägern über 14,7 Milliarden Dollar gegeben.
Der Kompromiss sei «fair, angemessen und adäquat», teilte das Gericht mit. Richter Breyer hatte schon bei einer Anhörung vor einer Woche signalisiert, dass er dazu grünes Licht geben werde.
VW hatte im Juni mit US-Behörden und zahlreichen Dieselbesitzern eine Entschädigungslösung ausgehandelt, später erhöhte sich die Summe durch Einigungen mit US-Staatsanwälten und klagenden Autohändlern.
Breite Zustimmung in den USA
Richter Breyer hatte den Vergleich im Juli zunächst nur vorläufig genehmigt. Kunden in den USA hatten den Kompromiss mit breiter Zustimmung aufgenommen. Die überwiegende Mehrheit hat sich bereits registriert, um das Angebot anzunehmen.
Der Vergleich gilt für rund 475‘000 VW-Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren, die mit einer Software zum Austricksen von Abgastests ausgerüstet sind. VW hatte den Schwindel im September 2015 nach Vorwürfen des US-Umweltbehörde EPA eingeräumt.
Aufatmen bei VW
«Die finale Zustimmung ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zur Wiedergutmachung in den USA», teilte die US-Tochter Volkswagen Group of America mit. US-Chef Hinrich Woebcken versprach den betroffenen Kunden, alles für einen reibungslosen Ablauf des Entschädigungsprogrammms zu tun.
VW bietet Besitzern von Dieselfahrzeugen zwischen 5100 und 10'000 Dollar pro Auto als Wiedergutmachung. Zudem muss der Konzern einen Rückkauf oder eine Umrüstung der Wagen in einen gesetzeskonformen Zustand anbieten.
Bei zusätzlichen etwa 85'000 Fahrzeugen mit grösseren 3,0-Liter-Motoren ringt VW aber weiter um eine Lösung mit den US-Behörden. In dieser Angelegenheit will Richter Breyer bis zum 3. November detaillierte Vorschläge sehen.