Reisende aus Gebieten, die von Ebola betroffen sind, werden an mehreren US-Flughäfen stärker kontrolliert. Die Behörden messen die Körpertemperatur der Passagiere und befragen sie über ihr Reiseverhalten. Laut einem Sprecher des Weissen Hauses kann rund 90 Prozent des Reiseverkehrs aus den betroffenen Ländern überprüft werden.
Die Kontrollen finden derzeit an den internationalen Flughäfen von New York, Newark, Atlanta, Washington und Chicago statt. Fast gleichzeitig erklärt auch Kanada, dass es mit den USA gleichzieht.
EU diskutiert schärfere Kontrollen
Das Weisse Haus weist jedoch darauf hin, dass Kontrollen in den betroffenen Ländern die effektivste Schutzmassnahme gegen eine Verbreitung von Ebola sind. Dies, weil Reisende aus Westafrika auch über Nachbarländer oder Europa in die Vereinigten Staaten gelangen können.
Nun erwägt auch die EU, die Kontrollen an ihren Flughäfen zu verschärfen. Am kommenden Donnerstag steht das Thema auf der Traktandenliste der Ratssitzung der EU-Gesundheitsminister.
In Frankreich äusserte sich Gesundheitsministerin Marisol Tourraine allerdings kritisch zu Kontrollen in Ankunftsflughäfen. Viel effektiver seien Kontrollen in den betroffenen Gebieten, bevor sich Reisende ins Flugzeug nach Frankreich setzen. Deshalb arbeite Frankreich eng mit den Behörden der betroffenen Länder zusammen. Ziel sei, Mittel zu finden, wie die Kontrollen vor Abflug weiter verschärft werden könnten.
Ebola-Toter in USA
Gestern Mittwoch starb im US-Bundesstaat Texas ein Patient an Ebola, der trotz Kontrollen aus Westafrika ausreisen konnte. Er hatte nicht angegeben, dass er Kontakt zu einer Ebola-Kranken gehabt hatte.
In Deutschland musste heute Vormittag ein weiterer Ebola-Patient in eine Klinik in Leipzig gebracht werden. Der UN-Mitarbeiter befindet sich laut einem Oberarzt des Krankenhauses in einem «extrem kritischen Zustand». Es handelt sich um den dritten Patienten, der derzeit in Deutschland wegen Ebola behandelt wird.
In Spanien verschlechtert hat sich der Zustand der Krankenschwester deutlich verschlechtert, die von einem Geistlichen mit dem Virus angesteckt worden war. Die spanische Regierung gab derweil bekannt, dass die Ansteckung der Frau auf menschliches Versagen zurückzuführen sei.
Offenbar hatte sie beim Ausziehen ihrer Schutzkleidung ihr Gesicht mit einem infizierten Arbeitshandschuh berührt. Im Zusammenhang mit der erkrankten Frau stehen derzeit sieben Menschen unter Quarantäne. Bisher wurde das Virus aber bei keinem festgestellt.
Seit März starben in Westafrika rund 4'000 Menschen am Virus. Am meisten betroffen sind die Länder Liberia, Sierra Leone und Guinea.