Die Ebola-Epidemie gerät in Sierra Leone immer stärker ausser Kontrolle. Der offiziellen Statistik der Gesundheitsbehörden zufolge starben allein im Laufe des Samstags in dem Land 121 Menschen an Ebola, so viele wie nie zuvor seit Ausbruch der Epidemie.
Zugleich seien 81 neue Fälle bekanntgeworden, berichtete die Behörde weiter. Damit stieg die Zahl der Ebola-Toten in dem westafrikanischen Land auf 678 an. Helfer gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.
Ebola-Patient aus Dallas in Lebensgefahr
In ganz Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile von rund 3500 Toten aus. Insgesamt waren bis Freitag 7492 Krankheitsfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und Sierra Leone.
Derweil schwebt der Ebola-Patient in den USA weiter in Lebensgefahr. Sein Zustand habe sich nicht verbessert, teilte das Texas Health Presbyterian Hospital in Dallas mit. Der Mann werde derzeit nicht mit experimentellen Medikamenten wie «ZMapp» behandelt, sagte der Direktor der US-Gesundheitsbehörde CDC, Thomas Frieden. «Es gibt davon nur sehr wenig auf der Welt und soweit ich das richtig verstehe, ist das alles aufgebraucht. Es dauert sehr lange, mehr davon herzustellen, also wird es noch eine ganze Weile lang nicht vorhanden sein.»
Seine Behörde bekomme derzeit rund 800 Anrufe und Emails zum Thema Ebola pro Tag, sagte Frieden. Vor der Ebola-Diagnose des Patienten in Dallas seien es etwa 50 pro Tag gewesen. Ein Ebola-Verdachtsfall in Washington habe sich unterdessen nicht erhärtet, teilten die Betreiber des Howard University Spitals in der US-Hauptstadt mit.
Keine Infizierung bei einem Arzt
Ein neuer Ebola-Verdacht bei einem zuvor von dem Virus geheilten US-Arzt hat sich nicht bestätigt. Die Laborergebnisse seien negativ gewesen, teilte CDC mit.
Der US-Kameramann des Nachrichtensenders NBC News, der sich ebenfalls im westafrikanischen Liberia mit Ebola infizierte, ist auf dem Weg zur Behandlung in den USA. Dort soll er ins Nebraska Medical Center eingeliefert werden.