Es ist erst das dritte Mal in seiner Geschichte, dass sich der UNO-Sicherheitsrat mit einer Krankheit befasst. Zweimal ging es um Aids, jetzt um Ebola. Dass die UNO diese Krankheit gar als friedensbedrohend einstuft, zeigt wie dramatisch sie die Lage einschätzt. Generalsekretär Ban Ki-Moon spricht von einer Krise mit einer politischen, sozialen, wirtschaftlichen, humanitären und Sicherheitsdimension.
Ebola-Nothilfemission der UNO
Deswegen werden jetzt weite Teile des UNO-Apparates mobilisiert, falls nötig bis hin zu Blauhelmtruppen. Und all das soll rasch geschehen: Schon Ende Monat sollen erste Elemente einer neuen, temporären UNO-Organisation existieren: Die UNO-Ebola-Nothilfemission.
Ihren Sitz wird die Mission in der hauptbetroffenen Region Westafrika, haben; aus praktischen wie aus symbolischen Überlegungen. Man dürfe nun die notleidenden Länder auf keinen Fall isolieren, müsse ihnen vor Ort beistehen, sagte Ban.
Weitere Ausbreitung verhindern
Der UNO-Sicherheitsrat verlangt deshalb auch, auf Grenzsperrungen, Reiseverbote und die Streichung von Flügen zu verzichten. Ziel der Mission ist es, den Opfern zu helfen, die noch weitere Ausbreitung von Ebola zu verhindern und Basisdienstleistungen in den destabilisierten Staaten anzubieten.
Die UNO räumt ein, dass sie trotz aller Anstrengungen allein mit dem Problem unmöglich zurande kommt. Auch Regierungen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen seien dringend gefordert.