Ein knappes Jahr nach seiner Wahlniederlage wird Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy erneut von der Vergangenheit eingeholt. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat ein offizielles Ermittlungsverfahren zum Wahlkampf 2007 eingeleitet.
Dabei geht es um mögliche Spenden des getöteten libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi an Sarkozy. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Korruption, Vorteilsnahme und Geldwäsche. Um in alle Ermittlungen ermitteln zu können, wurde das Verfahren zunächst gegen Unbekannt eingeleitet.
Dem jetzigen Ermittlungsverfahren war eine Hausdurchsuchung bei dem Geschäftsmann und Unterhändler Ziad Takieddine vor rund einer Woche vorausgegangen. Er will einen Beweis dafür haben, dass 2007 libysches Geld in Sarkozys Kampagnenkasse floss.
Sarkozy dementiert
Sarkozy hat die Vorwürfe bislang immer zurückgewiesen. Gerüchte um die Spenden hatten ihn bereits im Wahlkampf gegen den Sozialisten François Hollande belastet.
Er muss sich zudem weiter mit der Affäre um angebliche Wahlkampfspenden aus dem Hause der greisen Multimilliardärin Liliane Bettencourt auseinandersetzen. In diesem Fall hat die Justiz bereits ein Anklageverfahren gegen den 58jährigen eingeleitet.