In Ihrer pakistanischen Heimat erhielt die aktuelle Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai Lob und Anerkennung, die wichtigen Tageszeitungen berichteten auf ihren Titelseiten über das Ereignis. Doch nicht alle beeindruckt diese Auszeichnung.
Nur Stunden nach der Ehrung hat die junge Kinderrechtsaktivistin via Internet eine Drohung pakistanischer Extremisten erhalten. Eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban drohte ihr noch am späten Freitag mittels Twitter: «Charaktere wie Malala sollten wissen, dass wir nicht von der Propaganda (Ungläubiger) abgeschreckt werden. Wir haben scharfe und gewetzte Messer für die Feinde des Islam vorbereitet.»
Malala überlebte Taliban-Attentat
Verfasst hatte die Kurznachricht die Jamaat ul Ahrar, die sich im August von der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) abgespalten hatte. Die TTP, eine Dachorganisation von mehr als einem Dutzend Gruppen, hat sich bisher nicht zu der Auszeichnung der Kinderrechtsaktivistin geäussert.
Die Wege von Malala und den Taliban hatten sich schon im Oktober 2012 auf verheerende Art gekreuzt. Damals wurde das Mädchen bei einem Attentat der Extremisten angeschossen und schwer verletzt. Zur Behandlung wurde Malala nach Grossbritannien gebracht, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Trotz des Anschlags setzte Malala ihren Kampf für das Recht von Kindern auf Bildung fort.