Drei Polizisten der New Yorker Untersuchungsbehörde haben den ehemaligen Fifa-Funktionär gestern in Zürich abgeholt. Das Bundesamt für Justiz bestätigte lediglich die offizielle Auslieferung eines Mannes.
Dieser Schritt erfolgt überraschend schnell. Erst am 27. Mai war der Mann mit sechs anderen Fifa-Funktionären in Zürich festgenommen worden. Auf ein Haftbegehren aus den USA. Dort wird gegen die Fifa-Verantwortlichen wegen Korruption ermittelt.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Beschuldigten Bestechungsgelder in der Höhe von 100 Millionen US-Dollar angenommen haben. Für alle Verhafteten gilt die Unschuldsvermutung.
Dem jetzt ausgelieferten Funktionär wird vorgeworfen, «im Zusammenhang mit dem Verkauf von Marketingrechten an verschiedene Sportvermarktungsfirmen Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen und für sich behalten zu haben», wie das Justizdepartement schreibt.
Spekulationen mehrerer US-Medien zufolge handelt es sich bei dem ausgelieferten Funktionär um den früheren Fifa-Vizepräsident Jeffrey Webb (Kaimaninseln).
Es drohen bis zu 20 Jahre Haft
In einer ersten Anhörung hatte sich der Mann wie die anderen Fifa-Funktionäre einer Auslieferung an die USA noch widersetzt.
Die USA mussten deshalb ein formelles Auslieferungsersuchen stellen. Bei einer erneuten Anhörung erklärte er sich nun aber damit einverstanden, an die USA ausgeliefert zu werden.
Die Auslieferungsverfahren der anderen sechs Inhaftierten sind noch im Gang, wie das Bundesamt mitteilt. Es fänden immer wieder Anhörungen statt.
Den Fifa-Männern drohen wegen organisierten Verbrechens, Betrug, Geldwäscherei und Bestechung Haftstrafen von bis zu 20 Jahren, wie das US-Justizdepartement anlässlich der Verhaftung mitgeteilt hatte.