Die Aeroflot-Maschine mit der Flugnummer SU213 ist in Moskau gelandet. Unter den Passagieren befindet sich der von den USA gesuchte Geheimdienstspezialist und Informant Edward Snowden. Dies meldeten die Moskauer Flughafenbehörden. Russische Medien berichteten von zahlreichen Reportern in der Ankunftshalle.
Freiwillige Ausreise
Snowdens endgültiges Ziel ist von niemandem offziell bestätigt. Laut der Airline Aeroflot wird er nach Havanna weiterreisen.
Wohin es danach geht, ist offen: Der ecuadorianische Aussenminister Ricardo Patino Aroca erklärte lediglich via Twitter: «Die Regierung Ecuadors hat ein Asylgesuch von Edward J. Snowden bekommen.»
Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden war am Morgen in Hongkong in das Flugzeug gestiegen. Ein Sprecher der Hongkonger Behörden bestätigte den Weggang. Der 29-jährige soll freiwillig ausgereist sein.
Rechtliche Grundlage fehlte
Der Antrag auf Festnahme des «Verräters» sei mangelhaft. Es fehlten Angaben, um ihn zu prüfen, hiess es. Es sei um zusätzliche Informationen gebeten worden, die aber nicht geliefert wurden. So habe es keine «rechtliche Grundlage gegeben» die Ausreise zu verhindern. Dadurch gewann der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Zeit für die Flucht.
Mit der Ausreise von Snowden hat Hongkong die USA brüskiert. Chinas Sonderverwaltungszone hat die US-Regierung wie einen Schulbuben behandelt.
Washington forderte Ecuador, Kuba und auch Venezuela auf, Snowden kein Asyl zu gewähren, wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf einen hohen Regierungsbeamten berichtete. Die USA haben am Abend den Reisepass von Snowden für ungültig erklärt. In wieweit dies Folgen für seine Weiterreise hat, ist noch nicht bekannt.
Anklage und Auslieferungsantrag
Die USA hatten Snowden am Vortag wegen Spionage angeklagt und die Behörden in Hongkong aufgefordert, ihn festzunehmen. Bislang wurde noch kein Haftbefehl erlassen, doch hatten Experten damit gerechnet, dass die Hongkonger Polizei früher oder später eine vorübergehende Festnahme bei Gericht beantragt.