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International Flüchtlinge zerschneiden Lagerzaun auf Chios

Hunderte Flüchtlinge sind aus einem Auffanglager auf der griechischen Insel Chios ausgebrochen. Vor Beginn der Rückführung der Flüchtlinge in die Türkei – nächsten Montag – kommt es immer öfter zu heftigen Zusammenstössen.

Wenige Tage vor Beginn der geplanten Flüchtlingsrückführung in die Türkei liegen auf der Insel Chios die Nerven blank: Es kommt zu Streitereien unter den Flüchtlingen.

Am Freitag schnitten zudem 500 Flüchtlinge den Maschendrahtzaun des Auffanglagers auf und liefen Richtung Hafen, wie die griechische Zeitung «Ta Nea» auf ihrer Internetseite schreibt. Ihr Leben sei in dem «Hotspot» nicht mehr sicher, sagten sie.

Rückzug einer Hilfsorganisation

Zuvor war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Syrern und Afghanen gekommen. Zwei Männer mussten mit Stichverletzungen ins Spital. Auch wurde ein Zelt zur medizinischen Versorgung vernichtet. Dies veranlasste die Hilfsorganisation «Ärzte der Welt», ihr Team abzuziehen.

Mehr Polizisten angefordert

Videoaufnahmen des griechischen Fernsehsenders «Skai» lassen ahnen, dass die Stimmung auf Chios extrem angespannt ist. Die Behörden haben aus Athen mehr Polizisten angefordert, weil es fast jeden Tag zu Ausschreitungen kommt.

Das Lager auf Chios ist für 1200 Menschen ausgelegt. Offenbar hielten sich dort nun aber zuletzt 1500 Personen auf. Die Behörden auf Chios forderten von Athen Bereitschaftspolizisten zur Verstärkung, weil es mittlerweile fast jeden Tag zu Ausschreitungen kommt.

Polizei hält sich zurück

Auch im Lager von Idomeni im Norden des Landes reicht nach Einschätzung griechischer Medien «ein Funke», um die explosive Lage zu entzünden. Dabei zeigt sich die griechische Polizei hier wie andernorts extrem zurückhaltend, selbst wenn sie von den Menschen attackiert wird. «Die Polizei hat den Befehl, so wenig wie möglich einzugreifen», sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Dimitris Vitsas.

Journalisten haben keinen Zutritt mehr zu den Registrierungszentren – schon gar nicht auf den Inseln, wo die Migranten seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts am 20. März quasi inhaftiert werden.

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