Frankreichs Präsident François Hollande hat erstmals zur Kabinettssitzung seiner neuen Regierung gebeten. Diese ermahnte er zu mehr Tempo bei den anstehenden Reformen. «Wir müssen schneller vorankommen», forderte Hollande während der Sitzung, wie der Élysée-Palast mitteilte.
Hollande nannte die Ministerriege des neuen Premiers Manuel Valls ein «Kampfteam» – gegen Resignation und Misstrauen in die Institutionen, und für Zukunft, Hoffnung und Vertrauen. «Wir sind in einem wirtschaftlichen Kampf, der mehr Wettbewerb, mehr Solidarität, mehr Innovation von uns verlangt, wenn wir ihn gewinnen wollen», sagte Hollande.
Acht Frauen, acht Männer
Der Staatschef hatte den bisherigen Innenminister Valls nach der krachenden Niederlage der Sozialisten bei den Kommunalwahlen als Premier zum Nachfolger von Jean-Marc Ayrault bestimmt. Zu der neuen Regierung mit 16 Ministerinnen und Ministern gehört auch die frühere Lebensgefährtin von Hollande, Ségolène Royal. Die Umwelt- und Energieministerin und der Präsident haben vier gemeinsame Kinder aus ihrer 2007 beendeten Partnerschaft.
Valls zählt zum rechten Flügel der Sozialisten. Mit der neuen Sitzordnung ist er am Kabinettstisch eingerahmt von den beiden Linken-Ikonen Royal sowie Justizministerin Christiane Taubira.
Einige Ministerien wurden neu besetzt oder zugeschnitten. Die bisher 38 Mitglieder umfassende Regierung soll deutlich verkleinert werden. Die beigeordneten Minister werden später ernannt.