Französische und malische Truppen hätten die im Zentrum des Landes gelegenen Städte Diabali und Douentza wieder unter ihrer Kontrolle. Das erklärte das französische Verteidigungsministerium.
Zuvor hatte ein AFP-Reporter berichtet, dass ein Konvoi von etwa 30 gepanzerten Fahrzeugen mit rund 200 französischen und malischen Soldaten in Diabali einrückte.
Allerdings sei die Ortschaft aber noch nicht endgültig von den Rebellen zurückerobert. «Wir wissen noch nicht, was wir dort vorfinden werden», sagte ein hochrangiger französische Militär. Die Islamisten hatten das 400 Kilometer nördlich der malischen Hauptstadt Bamako gelegene Diabali vor rund einer Woche eingenommen.
Frankreich kämpft seit eineinhalb Wochen an der Seite von malischen Regierungstruppen in Mali gegen islamistische Kämpfer. Laut dem Verteidigungsministerium in Paris sind rund 2150 französische Soldaten in Mali im Einsatz, ihre Zahl soll weiter steigen.
Die Dschihadisten hatten den Norden Malis nach einem Staatsstreich im März unter ihre Kontrolle gebracht. Zuletzt waren sie immer weiter nach Süden vorgerückt, wo Regierungstruppen versuchten, die Stellung zu halten.
Geberkonferenz und Militärausbildner
Die EU kündigte derweil eine Geberkonferenz der internationalen Gemeinschaft für Mali am 5. Februar an. Ein Sprecher von EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton sagte, an der Konferenz würden auch Vertreter der UNO und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas teilnehmen.
Auch bei der europäischen Ausbildungsmission für die malischen Streitkräfte drückte die EU aufs Tempo: Der französische Leiter der bis zu 450 Mann starken Mission, Brigadegeneral François Lecointre, werde noch heute in Bamako eintreffen, sagte Ashtons Sprecher. Weitere Experten würden in den kommenden Tagen aufbrechen, um die Trainingsmission vorzubereiten.
Das US-Aussenministerium hat nach eigenen Angaben ebenfalls 100 Militärausbilder nach Niger, Burkina Faso, Senegal, Togo und Ghana entsandt, um den Ausbildungs- und Ausrüstungsbedarf der jeweiligen Truppen zu ermitteln.
EU auf humanitäre Krise vorbereitet
Sollte der Konflikt in dem westafrikanischen Land weiter eskalieren, sei die EU «auf das Schlimmste vorbereitet», sagte EU-Kommissarin Kristalina Georgievadie.
«Wir arbeiten gemeinsam mit den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen an einem Notfallplan», fügte sie hinzu.
Georgieva äusserte sich besorgt über die Gefahr eines langanhaltenden Konflikts, der zu riesigen Flüchtlingsströmen in Malis Nachbarländer – darunter Burkina Faso, Mauretanien und Niger – führt. «Wenn die Situation sich im Hinblick auf militärische Einsätze verschlimmert und kein Zugang für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen mehr möglich ist, dann hätte das riesige Auswirkungen auf die Region», sagte die Bulgarin. Deshalb habe die Kommission bereits beschlossen, ihren Notfallfonds anzuzapfen, um die Hilfe für Mali aufzustocken.
Viele Menschen in Mali leiden an Unterernährung, vor allem seit der Dürreperiode 2011, die die gesamte Sahel-Zone betraf. Bisher hat die EU rund 280 Millionen Euro ausgegeben, um den acht betroffenen westafrikanischen Ländern zu helfen.