Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind auf eine Ölplattform im Nordpazifik geklettert. Die sechs Umweltschützer seien 1500 Kilometer nordwestlich von Hawaii auf die Plattform des Shell-Konzerns gestiegen. Sie protestierten damit gegen jegliche Ölförderung in der Arktis, teilte Greenpeace mit.
Die Plattform «Polar Pioneer» werde derzeit von einem Spezialschiff in die Arktis gebracht. Die Aktivisten hätten Verpflegung für mehrere Tage bei sich, hiess es. Shell hatte im Januar angekündigt, eine Milliarde Euro in das Arktis-Projekt zu investieren.
«Ölsuche in Arktis unverantwortlich»
«Immer wieder kommt es bei Ölbohrungen im Meer zu schweren Unfällen. Das hat erst vergangene Woche die Explosion einer Plattform im Golf von Mexiko erneut gezeigt», sagte Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace. Und weiter: «Shells geplante Ölsuche unter den extremen Bedingungen in der Arktis ist deshalb unverantwortlich.»
Vor der Küste Alaskas seien heute noch immer die Ölreste vom Unfall des Tankers «Exxon Valdez» vorhanden, hiess es. Die Arktis gehöre zu den ökologisch sensibelsten Regionen. Weltweit gebe es kein wirksames Verfahren, um ausgelaufenes Öl in vereisten Gewässern zu bergen.
Spektakuläre Greenpeace-Aktionen
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Bild 1 von 8. Nicht immer gingen die Greenpeace-Kampagnen gut aus. 1985 wurde das erste Flaggschiff, die «Rainbow Warrior», von französichen Agenten im Hafen von Auckland versenkt. Die Crew wollte zum Mururoa-Atoll in französisch-Polynesien fahren, um dort gegen französische Atomtests zu protestieren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 8. Seit der Jahrtausendwende engagiert sich Greenpeace vermehrt für Nachhaltigkeit in der IT-Branche. Neben anderen Aktionen kippten Aktivisten im Mai 2005 eine Lastwagenladung IT-Schrott vor den Genfer Hauptsitz der Firma Hewlett-Packard. Sie warfen dem Unternehmen vor, in der Produktion viel mehr gefährliche Stoffe zu verwenden als die Konkurrenz. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 8. Einen ihrer grössten Erfolge feierte Greenpeace, als es 1995 mit einer spektakulären Besetzung gelang, die Versenkung des schwimmenden Öltanks Brent Spar in der Nordsee zu verhindern. Während der Kampagne hatte Greenpeace falsche Zahlen zu den Ölrückständen auf der Plattform publiziert. Dafür entschuldigte sich die Organisation später. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 8. Immer wieder kämpft Greenpeace gegen den Walfang. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen wie 1999. Als Aktivisten von einem Schlauchboot aus Bojen an ein Schleppnetz montierten, feuerte die Besatzung eines Trawlers mit Leutraketen auf das Greenpeace-Flaggschiff «Esperanza». Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 8. Auch mit Protesten gegen Atommüll-Transporte sorgte die Umweltschutzorganisation für Aufsehen. Wie hier 2005 bei Karlsruhe, wo sich die Aktivisten an die Gleise ketteten, auf denen die Castor-Behälter zur Aufbereitung und Zwischenlagerung transportiert werden sollten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 8. Ein Coup gelang Greenpeace in der Schweiz am 1. Oktober 2013. Aktivisten gelangten unbemerkt auf das Dach des Basler St.Jakobparks, von wo aus sie während des Champions League Spiels des FC Basel gegen Schalke 04 ein Transparent entrollen konnten. Greenpeace protestierte damit gegen Ölbohrpläne des Schalke-Sponsors Gazprom in der Arktis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 8. Im September 2013 wurden die Besatzungsmitglieder des Greenpeace-Schiffs Arctic Sunrise nach einer Protestaktion gegen Ölbohrungen des russischen Konzenrs Gazprom in der Barentsee festgenommen. Sie wurden in Russland inhaftiert und zunächst wegen Piraterie angeklagt. Die Anklage wurde später in den Vorwurf des Rowdytums abgeschwächt. Bildquelle: Keystone/Greenpeace.
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Bild 8 von 8. Unter den angeklagten Aktivisten war der Schweizer Marco Weber. Ihm und seinen 29 Kollegen drohten langjährige Haftstrafen. Die Anklagen wurde schliesslich jedoch fallen gelassen, sie profitierten von einem just in jenem Jahr verabschiedeten Amnestiegesetz, dem auch die Musikerinnen von Pussy Riot ihre Freilassung verdankten. Bildquelle: Keystone.