Angesichts des steigenden Unmuts der Griechen über eine neue Serie von Sparmassnahmen hat die Regierung beschlossen, nun doch auf eine umstrittene Liste zurückzugreifen. Sie enthält mehr als 2000 Namen von mutmasslichen griechischen Steuerflüchtlingen, die in der Schweiz über ein Konto bei der HSBC-Bank verfügen.
Illegales zunächst unerwünscht
Ursprünglich hatte die französische Justiz die Liste mit Namen mutmasslicher griechischer Steuersünder im Januar 2009 beschlagnahmt. Sie befand sich im französischen Domizil eines ehemaligen Mitarbeiters der Schweizer HSBC-Filiale in Genf. Der Mitarbeiter soll sie offenbar entwendet haben. 2010 gab die aktuelle IWF-Präsidentin und damalige Finanzministerin Frankreichs, Christine Lagarde, die Liste an Griechenland weiter.
Die griechischen Behörden stellten sich jedoch zunächst auf den Standpunkt, dass die auf der Liste enthaltenen Informationen auf illegale Art und Weise beschafft worden seien und man sie daher zur Bekämpfung der Steuerflucht nicht verwenden könne.