US-Aussenminister John Kerry hat am Mahnmal für die Opfer des Atombomben-Abwurfs in der japanischen Stadt Hiroshima einen Kranz niedergelegt – als erster ranghoher US-Politiker überhaupt. Kerry besuchte das Mahnmal zusammen mit dem japanischen Aussenminister Fumio Kishida und den Amtskollegen der restlichen G7-Staaten.
Letztlich hofften alle, die Welt von Massenvernichtungswaffen zu befreien, sagte er. Eine Entschuldigung für den Atombombenabwurf sprach er nicht aus.
Ächtung von Atomwaffen
In ihrer «Hiroshima-Erklärung» bekräftigen die Minister ihre Bemühungen, eine «sichere Welt für alle» zu schaffen, und forderten eine «Welt ohne Atomwaffen». Weltweit gibt es davon noch mehr als 15'800. Besorgt äusserten sich die G7 über Nordkorea, das die internationale Gemeinschaft durch Tests immer wieder provoziert.
In der Abschlusserklärung des Ministertreffens nehmen die G7 Bezug auf alle grossen Krisenherde der Weltpolitik. Die Bemühungen des UNO-Sondervermittlers Staffan de Mistura für ein Ende des Kriegs in Syrien werden darin mit Nachdruck unterstützt. Zugleich appellieren die Sieben an Russland, mehr Anstrengungen für eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu unternehmen.
Besuch für die Zukunft
Der nächste Gipfel der Staats- und Regierungschefs findet am 26./27. Mai in der japanischen Kleinstadt Shima statt. Spekuliert wird, dass vor dem Gipfel auch US-Präsident Barack Obama nach Hiroshima kommen könnte.
Kerry selbst sagte seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida vor der Visite in Hiroshima, der Besuch unterstreiche die «Stärke unserer Beziehungen und die Reise, die wir seit der schwierigen Zeit des Krieges gemeinsam absolviert haben». Er fügte hinzu: «Bei diesem Besuch geht es nicht um die Vergangenheit, es geht um die Gegenwart und die Zukunft.»
Zur G7 gehören neben dem diesjährigen Gastgeber Japan die USA, Kanada, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Russland ist wegen der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim seit 2014 in der Runde nicht mehr dabei. Einen Termin für eine mögliche Rückkehr gibt es nicht.