In drei Städten im Norden Syriens sollen im April Chlor-Fassbomben niedergegangen sein. Dafür mutmasslich verantwortlich: das syrische Regime unter Präsident Baschar al-Assad. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.
Zeugen hätten ausgesagt, einen Helikopter gesehen, beziehungsweise direkt vor einer Explosion gehört zu haben. Später habe sich ein starker Geruch ausgebreitet, der an Haushaltsreiniger erinnerte. Von den syrischen Bürgerkriegsparteien verfügen lediglich die Regierungstruppen über Helikopter und Flugzeuge.
Gegenseitige Beschuldigungen
Bei den Angriffen zwischen dem 11. und 21. April auf die Städte Kafr Seita, Al-Tamana und Telmans in den Provinzen Hama und Idlib sollen Ärzten zufolge mindestens elf Menschen getötet worden sein. Weitere 500 Menschen litten unter Erstickungsanfällen und Vergiftungserscheinungen.
Direkt nach ersten Berichten über einen Giftgaseinsatz in Kafr Seita hatten sich die syrische Regierung und die Opposition gegenseitig beschuldigt, Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Human Rights Watch fordert den UNO-Sicherheitsrat auf, den wahrscheinlichen Einsatz von Giftgas in Syrien vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen.