Was von der vierten TV-Debatte von gestern Abend hängen bleibt, ist die Einigkeit beim Mindestlohn. Viele prominente Präsidentschaftsanwärter der Republikaner sprachen sich dagegen aus.
Auch Donald Trump, der sonst häufig gegen den Meinungsstrom schwimmt, sagte: «Ich werde den Mindestlohn nicht erhöhen.» Er fügte noch hinzu: «Ich hasse es, das zu sagen, aber wir müssen es so belassen, wie es ist.»
Der frühere Neurochirurg Ben Carson, der sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Trump liefert, pflichtete ihm bei. «Jedes Mal, wenn wir den Mindestlohn erhöhen, steigt die Zahl der Arbeitslosen», sagte Carson. «Das ist besonders für Schwarze ein Problem», fügte der Republikaner, selbst ein Afroamerikaner, hinzu.
Auch der Senator Marco Rubio äusserte seine Ablehnung. «Wenn ich der Meinung wäre, dass der Mindestlohn wirklich das Gehalt erhöhen würde, wäre ich dafür, aber das tut er nicht.» Tausende Demonstranten hatten am Dienstag eine Verdoppelung des Mindestlohns auf 15 Dollar pro Stunde verlangt.
Jeb Bush «dankt» Donald Trump
Bei der Debatte richtete sich das Augenmerk vor allem auch auf Jeb Bush. Floridas Ex-Gouverneur braucht ein Erfolgserlebnis – und zwar dringend. Doch zu bemüht, gekünstelt und viel zu zaghaft hielt sich Floridas Ex-Gouverneur am Rednerpult fest. Seinen ersten Versuch, sich in die Diskussion einzuschalten, würgte Ohios Gouverneur John Kasich ab.
Beim zweiten Anlauf musste er dann sogar einen Hieb von Spitzenkandidat Donald Trump einstecken: «Sie sollten Jeb sprechen lassen.» Der konnte nur mit einem Witz kontern, der aber nicht ankam: «Danke Donald, dass du mich bei der Debatte sprechen lässt. Das ist echt nett von dir.»
Trump hingegen wurde vom Publikum ausgebuht, als er seinen Konkurrenten John Kasich mit dem Satz abkanzelte «Ich muss mir diesen Mann nicht anhören».