Die Türkei sieht sich mit einem gewaltigen Ansturm von Kurden konfrontiert, die aus Syrien vor der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) fliehen. Der stellvertretende Ministerpräsident Numan Kurtulmus sagte gegenüber dem TV-Sender CNN Turk, seit der Öffnung eines Grenzabschnitts am Freitag seien etwa 45'000 syrische Kurden in die Türkei gekommen.
Die türkischen Behörden hatten sich zunächst geweigert, die syrischen Kurden ins Land zu lassen. Nach Protesten liess die türkische Regierung anfänglich rund 3000 Menschen passieren, die sich seit Donnerstag am mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun gesammelt hatten.
Kurdische Kämpfer sind der IS unterlegen
Hintergrund der Flüchtlingswelle ist eine IS-Offensive im Norden Syriens. Um die Stadt Ain al-Arab haben die Extremisten rund 60 Orte erobert. Dies sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman.
Die kurdischen Kämpfer seien den radikalsunnitischen Milizionären unterlegen und zögen sich zurück.
Die sunnitischen Islamisten haben in Teilen Syriens und Iraks ein Kalifat ausgerufen und gehen dort mit Brutalität gegen alle vor, die sie als Ungläubige ansehen. Dazu gehören schiitische Muslime ebenso wie Kurden und Christen.