Entsetzliches Urteil in Subalpur im Bundesstaat Westbengalen. Auf Beschluss des dortigen Dorfrates wurde eine junge Frau einer Gruppenvergewaltigung ausgeliefert. Die Misshandlung erfolgte durch etwa ein Dutzend Männer.
Die 20-Jährige hatte eine Affäre mit einem jungen Mann aus einem
Nachbardorf, der einer anderen Religionsgemeinschaft angehört. Sie habe die vom Dorfrat verhängte Geldstrafe nicht bezahlen können, sagte der Bezirkspolizeichef. Die Tat wurde demnach am Dienstag verübt. Zwölf Verdächtige seien festgenommen worden. Die junge Frau ist in Spitalpflege.
Die junge Frau und ihr Partner seien vor den Rat gezerrt und an zwei Bäume gefesselt worden. Als ihre Eltern zu erkennen gegeben hätten, dass sie die Strafe in Höhe von 25'000 Rupien (rund 370 Franken) nicht aufbringen könnten, habe der Rat die Vergewaltigungsstrafe ausgesprochen.
In Indien sorgen Gruppenvergewaltigungen immer wieder für Schlagzeilen. Ein besonders schwerer Fall ereignete sich im Dezember 2012. Eine 23-Jährige wurde damals von einer Gruppe Männer vergewaltigt und starb anschliessend an den Folgen.
Das Verbrechen hatte die indische Öffentlichkeit aufgewühlt und Tausende Menschen zu Protesten gegen sexuelle Gewalt und Gleichgültigkeit der Behörden auf die Strassen getrieben.
Die Politik reagierte mit der Einführung der Todesstrafe bei Vergewaltigungen mit Todesfolge. Dennoch wurden seit der Tat vor einem Jahr immer wieder schwere Sexualverbrechen begangen, auch an ausländischen Touristinnen.