Israel plant auf einem Hügel südöstlich von Jerusalem den Bau weiterer 2600 Wohneinheiten. Die Wohnungen sollen in Givat Hamatos entstehen – einer Ortschaft, die Israel 1967 besetzt hatte. Erst vor wenigen Tagen hatten die Behörden den Bau von 1500 Wohneinheiten im Stadtteil Ramat Schlomo in Ostjerusalem gebilligt.
Die Kritik folgte prompt. Die Organisation Peace Now kritisierte, das Projekt würde arabische Wohngebiete in Ostjerusalem von Bethlehem trennen. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon reagierte besorgt. «Das bringt die Bemühungen für einen palästinensischen Staat ernsthaft in Gefahr», sagte er. «Ich fordere Israel auf, diesen gefährlichen Weg nicht weiter zu gehen.»
«Natürlich haben wir das Recht, da zu bauen»
Besonders deutlich war die Kritik der vier EU-Länder im Sicherheitsrat – Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und Portugal. Die Ankündigung untergrabe den Glauben in Israels Verhandlungsbereitschaft, heisst es in einer Erklärung.
Israels UNO-Botschafter Ron Prosor wies die Kritik zurück. Israel habe jedes Recht, die Wohnungen zu bauen. «Es geht um Jerusalem, unsere Hauptstadt, in der schon vor 3000 Jahren König David regierte. Natürlich haben wir das Recht, da zu bauen!»