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Bild 1 von 18. Am 20. Januar 1961 legt der 35. US-Präsident John F. Kennedy den Amtseid ab. Er gilt als grosser Hoffnungsträger für Millionen von Amerikanern. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 18. Bei seiner denkwürdigen Antrittsrede spricht Kennedy die viel zitierten Worte: «Ask not what your country can do for you — ask what you can do for your country» («Fragen Sie nicht, was Ihr Land für Sie tun kann – fragen Sie, was Sie für Ihr Land tun können»). Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 18. Zehntausende Amerikaner sind nach Washington gekommen, um den neuen Präsidenten zu begrüssen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 18. Die Präsidentschaft von Kennedy beginnt schlecht: Erst knapp drei Monate im Amt, bewilligt er die Schweinebucht-Invasion auf Kuba. Ziel ist der Sturz Fidel Castros (rechts im Bild) – der Angriff endet in einem Debakel. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 18. Dieses Bild geht um die Welt: Nach der vernichtenden Niederlage auf Kuba holt Präsident Kennedy (links) Rat beim ehemaligen Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 18. Juri Gagarin fliegt für die UdSSR im April 1961 als erster Mensch mit einer Kapsel um die Erde. Das lässt Kennedy nicht auf sich beruhen. Er ruft die Nation zur gemeinsamen Anstrengung des «Space Race» auf. Der Plan gelingt: Innerhalb von wenigen Jahren gelingt den USA die Mondlandung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 18. John F. Kennedy reicht dem Premierminister der Sowjetunion, Nikita Chrustschow, im Juni 1961 die Hand. Kennedy vermeidet im Streit über den Bau der Berliner Mauer einen nuklearen Schlagabtausch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 18. Auf diesem sowjetischen Frachter werden Anfang 1962 vier Torpedoboote in Richtung Kuba transportiert. Kennedy und die USA fühlen sich unmittelbar bedroht. Das Säbelrasseln geht als Kuba-Krise in die Geschichte ein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 18. Kennedy aktiviert kurzentschlossen die amerikanischen Kriegsschiffe und stellt sich den Russen in den Weg. Die Sowjets geben auf. Die friedliche Lösung der Kuba-Krise gilt als grösster Erfolg seiner Amtszeit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 18. Auch innenpolitisch kann Kennedy punkten: Ihm gelingt es, die Wirtschaft durch Steuersenkungen und durch ein höheres Staatsbudget zu beleben. Mit den Mehrausgaben wird das «New Frontier»-Programm des Bildungswesens gestärkt und die Armut bekämpft. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 18. In seiner grossen Rede an der American University in Washington kündigt Kennedy am 10. Juni 1963 eine Entspannung in der Atomfrage an. Er verkündet, einen Atomkrieg verhindern zu wollen und der Welt Frieden zu schenken.Später einigt er sich mit Moskau auf ein Verbot oberirdischer Atomtests. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 18. Der Familienvater: John F. Kennedy spielt mit seinen Kindern Caroline und John jr. im Oval Office. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 18. «Ich bin ein Berliner.» John F. Kennedy spricht im Juni 1963 den isolierten Westberlinern Mut zu und kritisiert die Sowjets scharf. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 18. Während seiner Amtszeit verstärkt Kennedy das militärische Engagement der USA in Vietnam. Er erhöht die Zahl der US-Soldaten in Vietnam von 700 auf über 16'000. Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 18. Kennedy trifft Martin Luther King (3. v. l.): Trotz anfänglichen Bedenken signalisiert der US-Präsident im August 1963 Unterstützung für die Bürgerrechtsbewegung in den amerikanischen Südstaaten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 16 von 18. Am 22. November 1963 unternimmt John F. Kennedy mit Ehefrau Jackie eine verhängnisvolle Dienstreise nach Dallas, Texas. Das Bild zeigt ihn wenige Minuten vor dem Tod. Bildquelle: Keystone.
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Bild 17 von 18. John F. Kennedy wird nach 1036 Tagen im Amt bei einem Attentat getötet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 18 von 18. An der Trauerfeier für Kennedy am 25. November 1963 nehmen eine knappe Million Menschen teil. John F. Kennedy jr. salutiert dabei vor dem Sarg seines Vaters. Bildquelle: Keystone.
Am 22. November 1963 kurz vor 12.30 Uhr wurde Präsident John F. Kennedy auf seiner Wahlkampfreise in Dallas erschossen. Alle Menschen über 60 erinnerten sich genau, wo und wie sie vom Tod des Präsidenten erfahren haben, stellt der Historiker Chris Arterton von der George Washington Universität fest.
«Das ist aber in der Regel auch schon alles, was ihnen zu Kennedy in Erinnerung kommt. Kein Wunder, denn der politische Leistungsausweis des Präsidenten ist viel dünner, als viele glauben», merkt Arterton an.
Am Anfang ein Kalter Krieger
Auch Richard Norton Smith von der George Mason Universität, der für fünf Präsidentschaftsbibliotheken gearbeitet hat, sieht das ähnlich. Allerdings etwas differenzierter: Kennedy trat an als Kalter Krieger und als einer, der sich nicht um die Anliegen der Bürgerrechtsbewegung kümmern wollte. Dann kam die Kubakrise. Das führte zum Atomsperrvertrag mit den Russen.
Und ab 1963 realisierte er gemäss Norton Smith, dass die Segregation in den USA nicht mehr tolerierbar war und legte ein Bürgerrechtsgesetz vor. «Kennedy ist also im Amt gewachsen – das ist alles, was man sich von einem Präsidenten erhoffen darf», so Norton Smith.
JFK – Hoffnungsträger
Für Robert Dallek, Geschichtsprofessor und Autor einer der besten Kennedy-Biografien, liegt Kennedys Vermächtnis vor allem in der Aufbruchstimmung, die der junge Präsident auszulösen vermochte: Kennedy hatte einen grossen Einfluss auf die Psyche des Landes. Jugendlichkeit, Hoffnung, Möglichkeit, Zukunft, ein besseres Leben für die kommenden Generationen, dafür stehe John F. Kennedy.
Auf den Präsidenten-Ranglisten der Historiker kommt JFK im Schnitt auf den mittelmässigen 15. Platz. Im Volk sieht's anders aus: Zu Lebzeiten fiel Kennedys Popularität nie unter 50 Prozent. In einer Umfrage vor drei Jahren kam er gar auf eine Zustimmungsrate von 85 Prozent.
Nur Reagan mit ähnlicher Ausstrahlung
Weder die Frauengeschichten noch die verheimlichten Krankheiten, die in der Zwischenzeit publik wurden, hatten einen negativen Effekt. Dallek führt dies auf Kennedys Nachfolger im Weissen Haus zurück: Johnson und Vietnam, Nixon und Watergate, Clinton und Lewinsky oder George. W. Bush und der Irakkrieg - alle keine positiven Identifikationsfiguren.
50 Jahre nach dem Kennedy-Tod
Die einzigen Präsidenten der jüngeren Geschichte, die Hoffnung und Leadership ausstrahlten, seien Kennedy und Reagan gewesen, sagt Dallek. Beide Präsidenten waren auch gute Kommunikatoren und Verkäufer. Kennedy fast noch mehr als Reagan.
Das Phänomen JFK sei untrennbar mit dem Medium Fernsehen verbunden, sagt Norton Smith. Kennedy habe dessen Bedeutung erkannt und für seine Zwecke eingesetzt: der telegene Präsident, Aufnahmen seiner jungen Familie, Jackie, die einem TV-Team das Weisse Haus zeigte. Und natürlich die Bilder aus Dallas.
Sorgfältig behütetes Image
Der Kennedy-Clan pflegte das JFK-Image in den letzten Jahrzehnten sorgfältig. Professor Arterton stellt dies in seinen Vorlesungen fest: «Meine Studenten sind entsetzt, wenn sie in weniger bekanntem Filmmaterial einen Kennedy sehen, der sich äusserst konservativ zu aussenpolitischen Themen äussert.» Solche Aspekte würden nicht mehr gezeigt und seien vergessen.
Die Geschichtsforschung versucht, ein wahrheitsgetreueres Bild zu zeichnen. Dies bleibt nicht ohne Folgen. Mehr und mehr Menschen in Amerika, vor allem jüngere, sind bereit, nach 50 Jahren auch ein wenig vom Kennedy-Mythos Abschied zu nehmen.
(stric)