Jordanische Kampfjets haben Ziele der IS-Extremisten in der nordsyrischen Provinz Rakka bombardiert. Dies teilte die jordanische Armee gestern Abend mit. Dabei seien Waffendepots und Ausbildungslager der IS beschossen worden. «Alle Ziele» seien zerstört worden.
Die jordanische Armee erklärte weiter, ihre Einsätze so lange fortzusetzen, bis der IS «ausgerottet» sei. Im gleichen Tonfall äusserte sich König Abdullah II. Dieser kündigte einen «gnadenlosen Krieg» gegen die Extremisten an.
Auf ihren Rückflug überflogen die Besatzungen demonstrativ Karak, den Heimatort des getöteten Piloten. Dorthin war der jordanische König Abdullah gekommen, um der Familie zu kondolieren. In jordanischen Sicherheitskreisen hiess es darüber hinaus, es seien auch Ziele in der Provinz Deir al-Zor angriffen worden.
Die Extremisten hatten den jordanischen Piloten Muas al-Kasasba bei lebendigem Leib verbrannt und die Aufnahmen veröffentlicht. Jordaniens König Abdullah II. kündigte nach der grausamen Tat einen «gnadenlosen Krieg» gegen die Extremisten an.
Die Tat hat in Jordanien einen Schulterschluss in der Bevölkerung hervorgerufen. Obwohl König Abdullah ohne Rücksprache bei Volk und Parlament das Kämpfen in der Anti-IS-Koalition beschlossen hatte, wird er in dieser Sache zunehmend unterstützt.
Breite Anti-IS-Koalition
US-Präsident Barack Obama bezeichnete die Extremistenmiliz IS als «brutale und scheussliche Todessekte». Die sunnitischeOrganisation begehe im Namen der Religion unaussprechliche Taten, sagte er in Washington.
Jordanien gehört zu den arabischen Staaten, die den IS im Nachbarland unter US-Führung aus der Luft angreifen. Zur Anti-IS-Koalition gehören mehr als 60 Staaten. An den Luftangriffen auf die Islamisten in Syrien beteiligen sich demnach auch Saudi-Arabien, Katar, Jordanien und Bahrain. Die Einsätze im Irak werden zudem von Australien, Grossbritannien, Frankreich und Kanada geflogen.