Der WJC präsentierte am Jüdischen Weltkongress in Budapest den Bericht «Der Aufstieg des Neonazismus im politischen Parteiensystem». Darin werden drei Beispiele herausgegriffen: Die rechtsextreme ungarische Parlamentspartei Jobbik (Die Besseren), die ultranationalistische «Goldene Morgenröte» in Griechenland und die deutsche NPD.
Der antisemitische Diskurs, der aggressive Chauvinismus und die anti-kapitalistische und anti-sozialistische Rhetorik dieser politischen Organisationen wiesen frappierende Gemeinsamkeiten mit der Ideologie der nationalsozialistischen NSDAP auf. Zu diesem Schluss kommt der Autor des Berichts, der britische Experte Robin Shepherd. «Deshalb ist die Bezeichnung Neonazi-Parteien angebracht», fügte er hinzu.
Der Bericht empfiehlt unter anderen, diese Parteien zu isolieren. Vertreter der demokratischen Kräfte sollten sich strikt weigern, mit Personen aus diesen Parteien bei öffentlichen Ereignissen zusammenzutreffen oder privaten Umgang mit ihnen zu pflegen. Das WJC-Plenum war am Sonntag in Budapest zusammengetreten, um ein Zeichen gegen den zunehmenden Antisemitismus in Ungarn zu setzen, wie ihn vor allem die Jobbik vertritt.