Die kanadischen Behörden ermitteln gegen rund 80 Personen, die aus Dschihad-Krisengebieten ins Land zurückgekehrt sind. Sie stehen im Verdacht, konkrete Anschlagspläne zu hegen. «Diese gefährlichen Leute wollen Terrorakte verüben und die Kanadier bedrohen», sagte der für öffentliche Sicherheit zuständige Minister Steven Blaney am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss.
Terror-Touristen sind eine Bedrohung
Bei den Verdächtigen handle es sich um Ausländer und Kanadier, erklärt Blaney. Sie alle hätten allein darum bereits gegen kanadisches Gesetz verstossen, weil dieses die Beteiligung an terroristischen Aktivitäten im Ausland ausdrücklich unter Strafe stellt.
Die 80 Beschuldigten sollen vor kurzem von Reisen in verschiedene Konfliktgebiete zurückgekehrt sein, insbesondere aus Syrien und dem Irak. Blaney bezeichnete sie als Bedrohung für die «nationale Sicherheit» Kanadas.
Keine Bodentruppen – nur Krieg aus der Luft
Das kanadische Parlament hatte am Dienstag einem Militäreinsatz im Kampf gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zugestimmt. Mit den Stimmen der konservativen Mehrheit billigte das Haus den Plan von Regierungschef Stephen Harper, sich an der von den USA geführten Koalition zu beteiligen. Aber auch Harper will nur gerade mit der Spitze seines Speeres in den Konflikt eingreifen.
Den Einsatz von Bodentruppen hat er ebenso wie US-Präsident Barack Obama ausgeschlossen. Sein Plan sieht vor, sechs Kampfjets vom Typ F-18 sowie weitere Militärflugzeuge für einen Einsatz im Irak zu entsenden. Rund 600 Soldaten sollen dafür abgestellt werden. Die Mission ist zunächst auf sechs Monate befristet.