Vor der Küste Lampedusas haben Fischer der Opfer der Flüchtlingstragödie gedacht. Mit vier Booten fuhren sie aufs Meer an die Stelle, an der am Donnerstag das Schiff mit bis zu 500 Flüchtlingen an Bord gesunken war. Dort warfen sie ein Blumengebinde ins Meer mit der Aufschrift: «In Erinnerung an jene, die auf dem Meer starben».
«Die Toten nicht vergessen»
«Die Toten dürfen nicht vergessen werden», sagte Salvatore Martello vom Fischerverband der italienischen Mittelmeerinsel. «Wir müssen ihrer gedenken, denn es waren Menschen, die herkommen und arbeiten wollten, um ein besseres Leben führen zu können.» Während der Zeremonie heulten die Schiffssirenen der vier Kutter.
Auch auf Lampedusa selbst drückten Italiener ihr Mitgefühl mit den Opfern aus. Im Anschluss an eine Messe in der Kirche formierte sich ein Trauerumzug. Viele hielten Kerzen in der Hand. Schon zuvor hatten sich Bürgerinnen und Bürger versammelten. «Basta parole» hiess es auf einem Transparent, «hört auf zu reden, stoppt endlich das Abschlachten.»
Kundgebungen in Rom
Vor dem Rathaus in Rom auf der Piazza del Campidoglio kamen viele Menschen mit Fackeln zusammen in Gedenken an die Tragödie vor Lampedusa. Bürgermeister Ignazio Marino sprach von einem Signal gegen Gleichgültigkeit und Resignation gegenüber den Migranten.