Yoani Sánchez' Fall wurde weltweit als Testfall gesehen, ob die kubanische Regierung es mit der neuen Reisefreiheit auch wirklich ernst meint. «Unglaublich! Sie riefen mich zu Hause an und sagten mir, dass mein Reisepass zur Abholung bereitliegen würde», schrieb Sánchez auf Twitter.
Der 37jährigen wurde zuvor 19 Mal die Ausreise verweigert. Auch mit den neuen Reisebestimmungen machte sie sich wenig Hoffnungen auf einen Pass.
In ihrem «Generation Y»-Blog kritisiert Sánchez immer wieder die kubanische Regierung. Dafür steht sie unter ständiger Beobachtung der kommunistischen Regierung.
Weltberühmt, Zuhause unbekannt
Kubas Regierende verunglimpfen die Dissidentin regelmässig als verräterische «Söldnerin». Sie würde im Dienst der Vereinigten Staaten und anderer Feinde stehen und einen «Cyber-Krieg» gegen Kuba führen.
Yoani Sánchez hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten – darunter einen Preis der spanischen Tageszeitung El País. In ihrem Heimatland selbst ist sie weitgehend unbekannt. In Kuba sind die Medien noch immer staatlich kontrollierte. Der Zugang zum Internet ist streng reglementiert.