Vorbereitet von mehreren Luftangriffen der US-geführten Allianz sind am Sonntagmorgen kurdische Kämpfer in mehrere Dörfer bei Mossul vorgerückt. Aus der kurdischen Verwaltung verlautete, der Einsatz diene der Vorbereitung einer Offensive auf die Millionenstadt selbst.
Der IS reagierte mit dem Beschuss der herannahenden Truppen, zudem wurde mindestens eine Autobombe gezündet. Über dem Kampfgebiet waren schwarze Rauchwolken zu sehen. Möglicherweise verbrannten die Islamisten Autoreifen, um die Sicht für Luftangriffe zu verschlechtern.
«Hauptstadt» des IS im Irak
Ist der IS bald am Ende?
Mossul ist seit der Einnahme durch den IS vor zwei Jahren faktisch die Hauptstadt der Extremisten im Irak. Nach dem Willen von Ministerpräsident Haider al-Abadi soll die islamistische Terrormiliz noch in diesem Jahr von dort vertrieben werden. Damit wäre der IS nach Ansicht der Regierung zumindest im Irak praktisch besiegt.
Erfolg kurdischer Kämpfer auch in Syrien
Kurdische Kämpfer waren zuletzt auch an der Befreiung der syrischen Stadt Manbidsch beteiligt. Die kurdische YPG-Miliz ist Teil der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Streitkräften (SDF), die die IS-Milizen aus der nordsyrischen Stadt vertrieben.
Nach der Eroberung veröffentlichten die SDF Bilder, auf denen feiernde Menschen zu sehen waren. Männer schnitten ihre Bärte ab. Frauen verbrannten ihre Ganzkörperschleier, die sie auf Anordnung der Islamisten tragen mussten.
Am Wochenende kehrten dann Tausende Bewohner nach Manbidsch zurück, die vor der Terrormiliz in Lager ausserhalb der Stadt geflohen waren. Auch viele der Zivilisten, die der IS beim Rückzug als Geiseln genommen hatte, kamen wieder frei und konnten zurückkehren.
Manbidsch war für die IS-Miliz von grosser strategischer Bedeutung, da durch sie eine Versorgungsroute in die IS-Hochburg Al-Rakka im Osten des Landes verläuft. Der IS kontrollierte Manbidsch seit 2014.