Luxemburg will nicht nur das Bankgeheimnis für Steuerausländer abschaffen. Auch internationale Konzerne sollen verschärften Regeln unterworfen werden. Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden erklärt gegenüber Radio SRF 4 den Schritt: «Wir haben den Entwicklungen Rechnung getragen. Wir wollen als internationaler Finanzplatz eine Rolle spielen und haben deshalb diesen Entscheid gefällt.» Ein Entscheid, der dem Land nicht leicht fiel. Es habe das Risiko bestanden, dass «niemand mehr mit uns arbeiten will, wenn wir ein System haben, das die anderen Staaten nicht teilen.» Luxemburg habe sich deshalb den internationalen Regeln gefügt. Von einem Einknicken möchte Frieden jedoch nicht sprechen.
Entscheidung liegt bei der Schweiz
In der «Financial Times» verwies Frieden darauf, dass die «Kunden, die heute nach Luxemburg kommen, das nicht aus Gründen des Steuerbetrugs machen». Sie wollen vielmehr «die exzellenten Finanzdienstleistungen» nutzen. Das Bankgeheimnis sei deshalb nicht länger eine relevante Causa.
Was bedeutet die Entwicklung Luxemburgs nun für die Schweiz? «Man muss davon ausgehen, dass sich die Schweiz mit der OECD an den Diskussionen beteiligen wird», sagt Frieden zu Radio SRF 4. Doch am Schluss liege es an der Regierung, ob sie den Schritt zum automatischen Informationsaustausch macht und damit die Standards der OECD übernimmt.