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Das Schiffswrack in 375 Metern Tiefe (ohne Ton)
Aus News-Clip vom 08.05.2015.
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International Leichen über Leichen in gesunkenem Flüchtlingsboot

Beim vermutlich grössten Flüchtlingsunglück der Geschichte mit Hunderten Toten konnten am 18. April nur gerade 24 Leichen geborgen werden. Nachdem das Schiffswrack gestern am Meeresgrund entdeckt wurde, bestätigt die Italienische Staatsanwaltschaft nun das dramatische Ausmass der Katastrophe.

«Wir können bestätigen, dass die Zahl der Opfer bei 700 bis 800 liegen könnte.» Dies sagte Staatsanwalt Giovanni Salvi heute in Catania zum Flüchtlingsunglück auf dem Mittelmeer, das am 18. April die Europäische Politik aufgerüttelt hatte. Auf dem Schiffswrack seien «viele Körper» entdeckt worden. Gefunden worden war es am Donnerstag rund 157 Kilometer nordöstlich der libyschen Küste.

Es werde nun geprüft, ob das Wrack geborgen werden kann, sagte Salvi. Dadurch könne auch geprüft werden, ob Flüchtlinge unter Deck eingesperrt waren. Dies hatten Überlebende des Unglücks berichtet. Der Kapitän und ein Besatzungsmitglied wurden bereits damals festgenommen.

Erste deutsche Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer

Die «Berlin» und die «Hessen» nebeneinander.
Legende: Die «Berlin» (vorne) und die «Hessen» wurden nach dem EU-Flüchtlingsgipfel im April von der Bundesregierung ins Mittelmeer entsandt. Reuters

Gleichzeitig setzt sich das Flüchtlingsdrama auf dem Mittelmeer auch in diesen Tagen fort. So begann die Bundeswehr-Fregatte «Hessen» am Mittag rund 250 Kilometer östlich der Insel Lampedusa mit der Rettung von rund 200 Flüchtlingen auf einem Holzboot. Die Geretteten sollten anschliessend in einen italienischen Hafen gebracht werden.

Auch das zweite der beiden Bundeswehrschiffe, das diese Woche zur Rettung von Flüchtlingen ins Mittelmeer geschickt worden war, empfing einen Notruf. Der Einsatzgruppenversorger «Berlin» sei unterwegs zu zwei Schlauchbooten, die in Seenot geraten seien, sagte ein Sprecher der Marine.

Türken retten Frauen, Kinder und Behinderte

171 Flüchtlinge rettete heute auch die türkische Küstenwache, darunter Frauen, Kinder und Behinderte. Etwa drei Meilen vor der Küste in der Nähe der Stadt Mersin entdeckte sie nach einem Notruf den Fischkutter mit völlig erschöpften und hungrigen Menschen an Bord. Ein Türke und zwei Syrer wurden unter dem Verdacht des Menschenhandels festgenommen.

Seit Jahresbeginn haben die Behörden bei Mersin laut Anadolu mehr als 900 Flüchtlinge aufgegriffen. Die Hafenstadt gilt als Drehscheibe für Flüchtlinge, die vom nahen Bürgerkriegsland Syrien nach Europa wollen. Dafür werden die Menschen von Schleppern in Fischkuttern aufs offene Meer gebracht, wo sie auf alte Frachter Richtung Italien umsteigen.

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