In der Türkei sind rund 1200 Polizisten vom Dienst suspendiert worden. Ein Vertreter des Innenministeriums sagte, die Entassungen stünden in Zusammenhang mit dem Putschversuch vom 15. Juli.
Nach dem Putschversuch hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan massive «Säuberungen» im Staatsapparat angekündigt. Seine Regierung hält den in den USA lebenden Geistlichen Fethullah Gülen für den Drahtzieher des gescheiterten Putsches. In der Türkei ist Gülens Bewegung als Terrororganisation eingestuft.
Auch Medien haben es schwer
Seit Mitte Juli wurden mehr als 110'000 Beamte, Richter, Staatsanwälte, Polizisten oder Soldaten wegen mutmasslicher Verbindungen zum Gülen-Netzwerk suspendiert oder entlassen, Zehntausende wurden verhaftet. Zudem wurden 170 Zeitungen, Zeitschriften, TV-Sender und Nachrichtenagenturen geschlossen.
Nach dem Putschversuch verhängte die Regierung den Ausnahmezustand. Dieser dauert bis Mitte Januar an und gibt Regierung und Präsident weitreichende Vollmachten – etwa die Schliessung von Medien, falls diese «die nationale Sicherheit bedrohen». Menschenrechtler kritisieren, dass der Ausnahmezustand missbraucht werde, um gegen die Opposition vorzugehen.