Regierungsmitglieder, Schüler, Angehörige – sie alle nehmen Anteil
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist in der Region des Absturzortes eingetroffen. Gemeinsam mit Frankreichs Präsident François Hollande und dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy will Merkel der Opfer der Flugzeugkatastrophe gedenken. Zudem wollen die drei mit den Angehörigen der 150 Toten zusammenkommen.
Die Staats- und Regierungschefs wurden von regionalen Politikern und Vertretern der Rettungseinheiten empfangen. In ersten Gesprächen informierten sie sich über den Verlauf der schwierigen Arbeiten.
Merkel dankte den Polizisten, Gendarmen, Feuerwehrleuten, Sanitätern, Soldaten für deren Einsatz. «Das ist ein Zeichen unglaublicher Freundschaft und Hilfe. Wir sind sehr dankbar», sagte sie. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft reiste mit.
Kein Unterricht am Joseph-König-Gymnasium
Derweil trauert auch das Joseph-König-Gymnasium in Haltern: 16 Schüler und zwei Lehrerinnen der Schule flogen gestern in den Tod. Am frühen Morgen brannten Kerzen, es war ein Lichtermeer auf der Schultreppe. «Gestern waren wir viele. Heute sind wir allein» steht auf einem Schild auf dem Schulhof. Und der Leiter des Joseph-König-Gymnasiums sagte: «An unserer Schule wird nichts mehr so sein, wie es vorher war.»
Ein Unterricht findet nicht statt, die Schule ist aber wieder offen. Die Schüler sollen über das Schreckliche sprechen, untereinander, oder mit Seelsorgern und Psychologen.
Schweigeminuten in den Parlamenten
In ganz Europa zeigen die Menschen, dass ihnen das Unglück nahe geht. Das EU-Parlament gedachte mit einer Schweigeminute der Opfer. Auch das Kabinett in Berlin widmete den Verunglückten am Morgen eine Schweigeminute. Bei der Bundesregierung gingen Beileidsbekundungen aus aller Welt ein, unter anderem von US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin.
Auch in der Schweiz ist die Betroffenheit gross. Aussenminister Didier Burkhalter bekundete gestern sein Beileid. Auch Bundespräsidentin Simmonetta Sommaruga nahm Anteil: «Ich bin bestürzt. Das ist eine Tragödie. In einem solchen Moment ist der Bundesrat, ich persönlich und die ganze Bevölkerung in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer.»
Die Trauer am Tag danach
-
Bild 1 von 8. Kerzen am Joseph-König-Gymnasium in Haltern. Die deutsche Kleinstadt ist in Trauer. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 8. Vor dem Kanzleramt: Die Flaggen von EU und Deutschland wehen auf Halbmast. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 3 von 8. Auch in Madrid wird getrauert: Auf dem Dach des spanischen Parlaments weht die Flagge auf Halbmast. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 4 von 8. Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigt sich erschüttert vom Anblick der Unfallstelle. «Germanwings und Lufthansa werden alles tun, um unkompliziert und schnell zu helfen. Wir werden, sobald es geht, den Angehörigen ermöglichen, auch vor Ort zu trauern», sagte Spohr. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 8. Vor der Germanwings-Zentrale zünden Mitarbeiter Kerzen an und legen Blumen nieder. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 8. Die Mitarbeiter von Germanwings in einer Schweigeminute: Viele Mitarbeiter kannten Kollegen, die in der Unglücksmaschine mitgeflogen sind. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 8. Auch die Einwohner im Absturzgebiet der Germanwings-Maschine zeigen sich hilfsbereit: Sie stellen für die Angehörigen der Opfer zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten bereit. Insgesamt gebe es etwa 900 Schlafgelegenheiten, sagte eine Mitarbeiterin des Rathauses von Seyne-les-Alpes. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 8 von 8. Am Flughafen Düsseldorf kommen erneut Angehörige der Passagiere des verunglückten Airbus zusammen. Im Bild ein Ort im Flughafen, wo Menschen ihr Beileid ausdrücken. Bildquelle: Keystone.